Aktueller Spieltag
Spielberichte vom ersten Spieltag
FV Biebrich 02 - SV Wiesbaden 3:3 (1:2) - 05. 08. 2006
Becht stiehlt allen die Schau
SVW-Routinier führt sein Team zum 3:3 im Derby bei Biebrich 02
nn. BIEBRICH Beide Teams mit fünf Neuen in der Startelf, überhaupt mit vielen Jungen. Doch zum Landesliga-Start stahl ein Alter allen die Fußball-Schau. Bis zu seiner Ampelkarte
war Thorsten Becht (33) die prägende Figur beim 3:3 (1:2) zwischen Biebrich 02 und dem SV Wiesbaden.
Knapp 500 Besucher erlebten ein Kontrastprogramm im Vergleich zum 5:0 Ende Mai an gleicher Stätte. Denn eigentlich war eine Wiederholung dieses Ergebnisses erwartet worden, nachdem der
Sportverein etliche Spieler abgegeben hatte, während Biebrich bis auf Bilos Odisho den Stamm hielt, sich dazu merklich verstärkte. Ein SVW-Punktgewinn schien daher utopisch. Zumal
Torjäger Nebil Kaplan (Viruserkrankung) zuerst draußen blieb, Sebastian Zoller verletzt ausfiel. Bei Biebrich war einzig David Comandatore zu ersetzen.
Was nichts an der Favoritenrolle änderte, die den 02ern nicht bekam. Lässigkeiten und ein offenbar unterschwelliger Glaube, das Ganze mit Links erledigen zu können, hatten fatale
Folgen. Das vom Ex-Gonsenheimer Daniel Otto erzielte 1:0 (41.) suggerierte Stabilität, die nicht vorhanden war. Stattdessen folgten die tollen Minuten des Thorsten Becht. Vor dem 1:0 hatte er
den Ball in höchster Not an die Latte des eigenen Kastens gelenkt, bevor Otto den Abpraller einnickte.
Zwei Minuten darauf wandelte Becht den daraus resultierenden Ärger in positive Energie um, verwertete eine Vorlage seines Kumpels Mathias Göbel zum 1:1. Augenblicke später sein
30-Meter-Alleingang in den 02-Strafraum mit abschließendem Foul von Daniel Otto - Robert Bilic versenkte den fälligen Elfer zum 1:2. Und kurz nach Wiederbeginn die Becht-Zugabe in Form des
1:3 (49.). Göbel und Eigengewächs Alexander Ginter hatten vorbereitet. Der neue 02-Keeper Denis Ademovic, der gegenüber Daniel Knapschinski den Vorzug erhalten hatte, war jeweils
chancenlos. Bechts Gala offenbarte Biebrichs Startprobleme. Die Abwehr mit den indisponierten Sargon Odisho und Dimi Litke wirkte genauso schwach wie in vielen Spielen der vergangenen Runde und die
Offensiv-Zugänge Christian Lang, Michel Badal und Daniel Flindt agierten noch ohne Harmonie. Der SVW dagegen 70 Minuten ungeachtet des unsicher wirkenden Torhüters Martin Jasinski im Rahmen
seiner Möglichkeiten. Diszipliniert und einsatzfreudig nahm das auf Torsicherung bedachte Team die Geschenke der 02-Deckung an. Bis Becht das 2:4 verpasste (83.) und die nachlassende
Konzentration der viel beschäftigten Defensive zum in der Summe gerechten Ausgleich führte.
"Das waren nicht mal 30 Prozent der guten Form in der Vobereitung", schimpfte 02-Coach Bernhard Raab, der am liebsten selbst ins Geschehen eingegriffen hätte. So wie es der neue SVW-Trainer
Elvir Melunovic als Abwehr-Dirigent tat. "Ich bin sicher, dass wir für weitere Überraschungen sorgen werden", glaubt der Bosnier.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, S. Odisho (46. Losito), Litke (57. D. Lang), Badal, Flindt, Otto, Ramos, Laufer, Yildiz, C. Lang (68. Ruthard)
SVW: Jasinski; Daniel, Djogo, Boehm, Melunovic, Breitrück, Voigt, Becht, Bilic (80. Hartmann), Ginter (71. Gnoyke), Göbel (64. N. Kaplan)
Tore: 1:0 Otto (41.), 1:1 Becht (43.), 1:2 Bilic (44./FE), 1:3 Becht (49.), 2:3 Migge (69.), 3:3 Losito (84.)
SR: Langhammer (Königstädten)
Zuschauer: 500
Gelb-Rot: Becht (88./SVW)
WT, 07. 08. 2006
Spielberichte vom zweiten Spieltag
SG 1932 Walluf - FV Biebrich 02 0:0 - 13. 08. 2006
Kein Fußball-Leckerbissen
Landesliga-Derby zwischen Walluf und Biebrich endet torlos
nn. WALLUF Im Spiel mit Spätzündung. Erst in der letzten halben Stunde ging es zwischen den Fußball-Landesligisten SG Walluf und Biebrich 02 hoch her. Tore blieben dennoch aus.
Eine Nullnummer, die beide Klubs im Status der Sieglosen belässt.
Das Derby war über weite Strecken nicht unbedingt eine Delikatesse. Augenfällig zunächst das Chancen-Plus der Rheingauer und die dürftige Offensivleistung der ohne Tobias
Laufer, Michel Badal (beide verletzt) und Christian Lang (Kreislaufprobleme) aufgelaufenen Biebricher. Allein Polat Yolver hätte für Beruhigung im SG-Lager sorgen können. Stattdessen
vergab er beste Möglichkeiten, scheiterte dabei am glänzend aufgelegten 02-Schlussmann Denis Ademovic. Daneben vergaben Sierk Conradi und Christian Poharetzki Möglichkeiten.
Auch die Bemühungen des im Vergleich zum Auftakt-0:3 in Zeilsheim wesentlich wirkungsvolleren, gleichwohl noch angeschlagenen Wallufer Spielmachers Zoran Krneta brachten nichts
Zählbares. Es blieb lange ein von taktischen Winkelzügen, von Respekt und von der beiderseitigen Angst vorm Verlieren geprägtes Match - bis zur 60. Minute.
Da begab sich Biebrich plötzlich auf Besuchstour in den SG-Strafraum. Kapitän Bobby Ramos legte auf und Ex-Kapitän Kurt Migge scheiterte per Kopf denkbar knapp. Einmal auf den
Geschmack gekommen, spitzelte Ramos den Ball an Torhüter Marco Piemonte vorbei, brachte ihn aber nicht unter, weil Kenny Achampong rettend zur Stelle war. Walluf nahm daraufhin den Offensivfaden
wieder auf. Der eingetauschte frühere Biebricher Josef Achhoud zwang den aufmerksamen Ademovic zu einer weiteren Glanztat, ehe Krneta die letzte brenzlige Situation heraufbeschwor.
"Im Vergleich zum Spiel gegen den SV Wiesbaden haben wir ein paar Prozent draufgepackt. Aber das Ganze braucht noch Zeit", pocht 02-Coach Bernhard Raab auf den Faktor Geduld. Rückendeckung
erhält er von Spielausschuss-Chef Thomas Utikal: "Die junge Mannschaft ist auf dem richtigen Weg. Auf Dauer werden wir den angestrebten Platz im oberen Drittel erreichen. Jetzt kommen erst mal
von der Papierform her zwei leichtere Gegner."
Auf dem richtigen Weg sieht auch SG-Trainer René Keutmann seine Jungs: "Gegenüber Zeilsheim war das weitaus aggressiver und disziplinierter. Wir hatten nur das Manko der vergebenen
Chancen. Wobei das Ergebnis im Endeffekt in Ordnung ging." Während die Rheingauer morgen gegen den Türkischen SV das erste Saisontor fabrizieren und den ersten Sieg einfahren wollen, trifft
Biebrich parallel auf Neuling VfB Aßlar. Für beide vielleicht der Aufbruch in höhere Tabellen-Regionen. Das pralle August-Programm mit einer weiteren Englischen Woche bietet
hinlänglich Gelegenheit, die ersten Ergebnisse zum Positiven zu beeinflussen.
Derweil wird Daniel Löbelt nicht mehr das Wallufer Trikot tragen. Er kehrt eventuell nach Biebrich zurück.
SG Walluf: Piemonte; Preisler (73. Achhoud), Achampong, Blum, C. Gebhardt, Krneta, Wilhelm, C. Poharetzki, Yolver, Tsakas, Conradi
Biebrich: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore, Litke, D. Flindt, D. Lang (61. Otto), Ramos, Losito (82. Vicentic), Ruthard, Yildiz
Schiedsrichter: Kindinger (Rossdorf)
Zuschauer: 200
WK, 14. 08. 2006
Spielberichte vom dritten Spieltag
FV Biebrich 02 - VfB 1924 Aßlar 0:2 (0:1) - 15. 08. 2006
Kein Biebricher Ertrag
02-Fußballer unterliegen Aufsteiger Aßlar 0:2
nn. BIEBRICH Die Landesliga-Kicker von Biebrich 02 weiter mit Anlaufproblemen. Gegen Aufsteiger VfB Aßlar gab es eine 0:2 (0:1)-Blamage. Das dritte sieglose Match.
Viel investiert, wenig Ertrag geerntet. Unter diesem Motto stand aus Biebricher Sicht die gesamte Partie. Eifrig bemüht, aber ohne Durchschlagskraft rannten die 02er an. Doch erst in der 39.
Minute buchten sie eine klare Chance. Frei vor dem VfB-Keeper jagte Dennis Losito die Kugel über den Kasten, statt überlegt einzuschieben.
Aßlar fühlte sich herausgefordert und zeigte prompt auf, wie es effizienter geht. Die erste Möglichkeit und schon hieß es dank Torjäger Patrick Jung 0:1 (41.). 02-Coach
Bernhard Raab brachte Goalgetter Michel Badal, ohne damit ein Torrezept zu finden. Biebrichs Powerplay ging einher mit versiebten Gelegenheiten durch Bobby Ramos und Ümit Yildiz. "Wir spielen
für die Galerie und vergessen, Tore zu schießen", schimpfte Betreuer Ali Gür. So endete der zweite Durchgang wie der erste: Die Gäste-Minimalisten setzten den
abschließenden Konter zum 0:2. Das hinterließ ratlose 02er, bei denen am Samstag gegen den nächsten Aufsteiger Watzenborn/Steinberg endlich der Torknoten platzen muss.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil (46. Badal), Comandatore, Litke, D. Flindt (72. D. Lang), Ruthard, Otto, Ramos, Yildiz, Losito.
Tore: 0:1 Jung (41.), 0:2 Öztürk (88.)
SR: Putz (Offenbach)
Zuschauer: 80
WT, 16. 08. 2006
VfB wackelt, fällt aber nicht
Von Wendelin Müller
Des einen Freud, des anderen Leid. Der VfB Aßlar feierte mit dem 2:0 (1:0)-Sieg beim FV Biebrich einen Traumstart. Nach drei Spielen hat der Aufsteiger nämlich schon sieben Punkte auf
dem Konto stehen. Ganz anders sieht es bei den Wiesbadenern aus: In der Fußball-Landesliga Mitte als Mitfavorit gestartet, sieht es bisher mit nur zwei Punkten nach der unerwarteten Heimpleite
gegen Aßlar mau aus.
Der VfB war zu Beginn zumindest gleichwertig. Aufgrund der besseren Spielanlage zeigte Aßlar einige gute Ansätze. Wie die Chance von Alexander Schmidt, der nach feinem Hackentrick von
Aykut Öztürk aber zu lange zögerte, bis Robert Beil klärte.
Nach einer halben Stunde nahm die Partie Fahrt auf. Dabei kamen die Dillkicker bei einigen schnellen Kontern der Hausherren unter Druck. Nach einer Ecke sorgte Ümit Yildiz mit einem
Fallrückzieher erstmals für Gefahr vor dem Gästetor. In der 32. Minute hatten die Anhänger der "Blauen" bereits den Torschrei auf den Lippen, aber der Kopfball von Dennis Losito
flog knapp vorbei. Die dickste Möglichkeit drei Minuten später: Schmidt fälschte einen Schuss von Yildiz ab. Mit tollem Reflex lenkte VfB-Keeper Kim Backhaus das Leder vor die
Füße von Roberto Ramos, der den leeren Kasten verfehlte.
Patrick Jung nutzt einen Freistoß von Emre Demirdoeven zur Führung.
Und genau in diese Drangphase hinein stach der Aufsteiger zu. Der erneut bärenstarke Aykut Öztürk war von Dennis Flindt nur mit einer unfairen Attacke zu stoppen. Emre Demirdoeven
trat den Freistoß in den Strafraum, wo Patrick Jung stand und den Ball mit aller Ruhe zum 1:0 in den Maschen versenkte. "Wir haben zurzeit einfach auch das nötige Glück", war auch
Aßlars Coach Udo John der günstige Zeitpunkt des Führungstreffers nicht entgangen. Nach dem Wechsel rannte Biebrich an. Öztürk forderte zwar in der 49. Minute noch einmal
eine Parade von Biebrichs Torwart Denis Ademovic, doch dann fand sich der amtierende Bezirksoberliga-Meister meist in der eigenen Hälfte wieder.
Allerdings machte sich die junge Biebricher Truppe mit vielen Ungenauigkeiten im Aufbauspiel immer wieder selbst das Leben schwer. Auf der anderen Seite wusste Aßlar mit seinen
Kontermöglichkeiten nichts anzufangen. "Da kam der Pass meist zu früh in die Spitze. Diese Chancen müssen wir besser ausspielen", monierte John.
Und auch mit seiner Defensive war er trotz der engagierten Leistung nicht rundum zufrieden. "Wir haben eigentlich eine gute Abwehr. Aber was mir heute gefehlt hat, war so etwas wie
Souveränität", meinte der Kripobeamte. Tatsächlich brachte seine Abwehr fast immer noch im letzten Moment einen Fuß dazwischen, aber der VfB hatte nun etliche brenzlige
Situationen zu überstehen.
Nach 66 Minuten tankte sich Bobby Ramos bei seiner besten Szene durch, doch Backhaus stand bei dem Kracher aus 15 Metern goldrichtig und lenkte den Ball zur Ecke. Vier Minuten darauf traf der
freistehende Yildiz aus der Drehung genau in die Arme des Torhüters, dann streifte der Schuss der Biebricher Nachwuchshoffnung Daniel Otto am rechten Pfosten vorbei. Kurz vor Schluss verpasste
Kurt Migge eine Flanke von Jens Ruthard, ehe Öztürk sich für seine gute Leistung belohnte und den Sack mit dem 2:0 zumachte. "Aßlar steht mit neun Mann hinten drin. Wir aber
treffen das Tor nicht", wetterte FVB-Trainer Bernhard Raab.
Biebrich: Ademovic - Commandatore, Litke, Beil (46. Badal) - Otto, Flindt (63. Lang), Migge, Yildiz, Ruthard - Ramos, Losito
Aßlar: Backhaus - Gojanaj (46. Wachter), Manuel Jung, Springer, Konrad - Saeidi, Doffing, Patrick Jung, Schmidt (71. Terzioglu) - Demirdoeven (60. Helbig) - Öztürk
Schiedsrichter: Putz (Offenbach)
Tore: 0:1 Patrick Jung (41.), 0:2 Öztürk (87.)
Zuschauer: 100
Gelbe Karten: Springer, Manuel Jung, Doffing, Patrick Jung, Wachter (alle Aßlar)
mittelhessen.de, 16. 08. 2006
Spielberichte vom vierten Spieltag
FV Biebrich 02 - SC Teutonia Watzenborn/Steinberg 5:0 (0:0) - 19. 08. 2006
Ramos reißt alle mit
Biebrich 02 beweist endlich sein Potenzial
nn. BIEBRICH Im Kader des Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 steckt Potenzial. Gegen den harmlosen Aufsteiger Teutonia Watzenborn/Steinberg endlich der Beweis dieser oft im 02-Lager
geäußerten Einschätzung. Im zweiten Abschnitt platzte der Torknoten, so dass der erste Sieg mit 5:0 gleich deutlich ausfiel.
Kapitän Roberto "Bobby" Ramos war der Mann des im zweiten Abschnitt äußerst einseitigen Matchs. Nach diversen Anläufen bei anderen Vereinen mausert sich der 27-Jährige
langsam zur Stütze des 02-Teams. Wobei ihn die Übernahme des Spielführer-Amtes zu beflügeln scheint. Drei Treffer bereitete der auf der rechten Seite eingesetzte
Flügelflitzer vor, beim 3:0 war er nach einer Linksflanke von Christian Lang per Kopf selbst zur Stelle.
Überhaupt griffen die 02-Rädchen diesmal viel besser ineinander. Konsequent wurde der Neuling über die Außenbahnen unter Druck gesetzt. Oder wahlweise durch überraschende
Vorstöße einzelner Spieler. So fasste sich Daniel Otto ein Herz, traf nach feiner Einzelleistung zum 2:0.
Ob es nun dauerhaft aufwärts geht, wird sich übermorgen beim Türkischen SV weisen. Ein Derby-Gegner, der den 02ern vergangene Runde Kopfschmerzen bereitete. Trainer Bernhard Raab
hat indes bei der Aufstellung immer mehr die Qual der Wahl, nachdem kurzfristig Daniel Löbelt zurückgekehrt ist und zudem nun Ex-Profi Roland Gisinger eine Spielberechtigung für
Biebrich besitzt. "Beide können uns helfen. Roland in erster Linie dann, wenn ein Leitwolf benötigt wird", plant Raab, seinen Kumpel Gisinger lediglich situationsbedingt ins Rennen zu
schicken.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, D. Lang (60. Laufer), Comandatore, Badal, D. Flindt, Ruthard (57. Litke), Otto, Ramos, Yildiz, C. Lang (60. Vicentic)
Tore: 1:0 Badal (47.), 2:0 Otto (49.), 3:0 Ramos (54.), 4:0 Yildiz (81.), 5:0 Laufer (88.)
SR: Blankenburg (Offenbach)
Zuschauer: 130
WT, 21. 08. 2006
Spielberichte vom fünften Spieltag
Türkischer SV - FV Biebrich 02 1:1 (0:1) - 23. 08. 2006
Wie ausgewechselt
Türkischer SV freut sich über Punkt gegen 02er
st. WIESBADEN Der Türkische SV wartet weiter auf seinen ersten Saisonsieg. Im Landesliga-Derby gegen Biebrich 02 hieß es am Ende vor 120 Zuschauern 1:1 (0:1). Gewonnener Punkt?
Verlorener Punkt? Für TSV-Vize Adem Demirbas stellte sich diese Frage nicht. "Wir haben immerhin gegen ein Spitzenteam der Landesliga gespielt."
Bis zur Pause sah es allerdings nicht nach einem Punktgewinn für die Türken aus, hatte doch Ruthard nach einer halben Stunde per Abstauber für die 1:0 Führung der 02er gesorgt.
Als Schwachpunkt in seiner Mannschaft machte Demirbas in dieser Phase vor allem die Abwehr aus. "Wir stehen hinten nicht gut." Das änderte sich schlagartig mit der Einwechslung von Karakaya kurz
vor der Pause.
Überhaupt liefen die Türken in der zweiten Halbzeit wie verwandelt auf, zeigten sich jetzt als die spielerisch bessere Truppe. Es dauerte jedoch bis zur 78. Minute, ehe Acar den
verdienten Ausgleich erzielte. Danach vergaben die Gastgeber weitere hochkarätige Chancen. Auch wenn es zum Sieg nicht reichte, sieht Adem Demirbas durchaus Licht am Ende des Tunnels. "Wir
werden von Spiel zu Spiel besser."
Türkischer SV: Yilmaz; Aktas, Bilgen (43. Karakaya), Yurtseven, Sengün, Balikci, Karaca, Günüs (75. Tahiri), Acar, Erdogan, Cosgun (67. Günay)
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Odisho (75. Vicentic), Commandatore, Litke, Flint (60. Laufer), Ruthard, Badal (85. Losito), Ramos, Yildiz, C. Lang (70. Laufer)
Tore: 0:1 Ruthard (30.) *, 1:1 Acar (78.)
SR: Putz (Offenbach)
Zuschauer: 120
WT, 24. 08. 2006
* Migge
Spielberichte vom sechsten Spieltag
VfB 1912 Unterliederbach - FV Biebrich 02 4:1 (4:0) - 29. 08. 2006
Biebrich von der Rolle
1:4 der desolaten Nullzweier in Unterliederbach
nn. UNTERLIEDERBACH Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 scheint von allen guten Geistern verlassen: Beim VfB Unterliederbach holte sich das Team eine 1:4 (0:4)-Packung ab. Die
Achterbahnfahrt der vergangenen Runde lässt grüßen.
"Unerklärlich! Die Mannschaft ist derzeit nicht in der Lage, ihr Potenzial abzurufen", konnte sich Betreuer Ali Gür keinen Reim auf den Reinfall machen. Dass sich das Debüt von
Routinier Roland Gisinger erkältungsbedingt verschob, war auch keine Entschuldigung. Tatsache ist, dass Chefcoach Bernhard Raab im Bestreben nach beständig guten Leistungen noch viel Arbeit
bevorsteht.
In Liederbach nahm das Unheil mit dem von David Comandatore verursachten Strafstoß seinen Lauf. Das verletzungsbedingte Ausscheiden von Kurt Migge rundete den rabenschwarzen 02-Abend ab.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge (42. Vicentic), S. Odisho (65. Löbelt), Comandatore, Litke, D. Flindt, Ruthard (42. Laufer), Ramos, Badal, Yildiz, C. Lang
Tore: 1:0 Houness (20./Foulelfmeter), 2:0 D. Koch (24.), 3:0 Czapla (35.), 4:0 D. Koch (43.), 4:1 C. Lang (88./Foulelfmeter)
SR: Dutschmann (Bonbaden)
Zuschauer: 80
WT, 30. 08. 2006
Das nächste Ausrufezeichen von Unterliederbach
Von Thorsten Remsperger
Unterliederbach. Wenn der VfB Unterliederbach so weitermacht, muss mit ihm in der Fußball-Landesliga Mitte ernsthaft gerechnet werden. Mit dem zweiten 4:1-Heimsieg innerhalb von sechs Tagen
– dieses Mal musste der FV Biebrich „dran glauben“ – ist die spielstarke Mannschaft von Trainer Atze Rompel mit Eintracht Wetzlar nach Punkten gleichgezogen und empfängt
am Samstag (15.30 Uhr) den Spitzenreiter zum Gipfeltreffen.
So geht es!
„Wir sind eine richtige Einheit geworden, die Spieler sind gierig auf Erfolg“, freute sich Rompel gestern Abend, „Platz fünf aufwärts war immer mein Ziel, wir brauchen
uns vor keinem Gegner zu verstecken“. Nach solch einer starken Leistung ist es nicht verboten, vor Optimismus zu strotzen. In der ersten Halbzeit nahmen die Gastgeber die zweikampfschwachen
Biebricher auseinander. Eine andere Formulierung würde den Wiesbadenern schmeicheln. Die Spieler des ehemaligen Karlsruher Profis Bernhard Raab wollten munter respektive locker mitmischen und
gingen im Unterliederbacher Angriffswirbel unter.
„Erst wird Fußball gearbeitet, nicht Hacke, Spitze, eins, zwei drei“, sagte Rompel, und er bezog diese Aussage nicht auf den Gegner, sondern hatte die falsche Einstellung auch in
der Vergangenheit des öfteren bei seinen Spielern festgestellt. Doch diese Zeiten scheinen jetzt vorbei zu sein. Kaum einen Zweikampf verloren die aggressiven Gastgeber vor der Pause, allen
voran die beiden flinken Stürmer Soufian Houness und Daniel Koch, deren Gegenspieler Odisho und Comandatore kaum zum Luftholen kamen.
Torwart Ademovic, der mit Abstand beste Biebricher, konnte in der achten Minute zwei klare Chancen von Herbert und Koch noch vereiteln, ehe Koch von rechts flankte und Houness von Comandatore nur
durch eine Grätsche zu stoppen war. Der Gefoulte erledigte den Strafstoß selbst. Danach kombinierte Unterliederbach teilweise wie im Rausch: Koch legte zu Czapla clever quer (2:0, 25.),
dann scheiterte der erst 17-Jährige alleine vor Ademovic (30.), ehe er von Houness und Herbert nach einem perfekten Konter zum 3:0 freigespielt wurde (36.). Als Raab gerade mit einem
Doppelwechsel noch vor der Pause auf ein 3:4:3-System umstellen wollte, schlug Koch nach einer Ballpassage über Melunovic und Houness nochmals zu (43.).
„Das war schon begeisternd, in der zweiten Hälfte haben wir dann nur das Spiel kontrolliert“, erkannte Rompel richtig. Ademovic musste trotzdem noch zwei Mal gegen Koch (64.) und
den eingewechselten Wolf (77.) sein ganzes Können aufbieten, um ein Debakel zu verhindern. „Wenn ihr jetzt noch genauer schießen würdet – hör’ auf“, rief
Raab seinem Kollegen zu. Biebrich steckte immerhin nicht auf, traf durch Litke per Freistoß die Latte (86.) und kam noch durch Langs Elfmeter zum Tor, weil Schlussmann Westbeld Badal umgerissen
hatte.
U’liederbach: Westbeld – Wirth, Reiss, Czapla, Frosch – Herbert, Radu, Russ, Muminovic (68. Wolf) – Koch, Houness (68. Weiss)
Biebrich: Ademovic – Flindt – Comandatore, Odisho (68. Löbelt) – Ramos, Migge (43. Laufer), Litke, Yildiz, Ruthard (43. Vicentic) – Lang, Badal
SR: Dutschmann (Bonbaden)
Z: 150
Tore: 1:0 Houness (21., FE), 2:0 Czapla (25.), 3:0, 4:0 Koch (36., 43.), 4:1 Lang (89., FE)
FNP, 30. 08. 2006
Spielberichte vom siebten Spieltag
FV Biebrich 02 - SC Waldgirmes II 2:2 (1:0) - 02. 09. 2006
Biebrichs Köpfe nicht frei
Nullzweier kommen über 2:2 nicht hinaus / Gisinger gibt Debüt
nn. BIEBRICH Im Getriebe des Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 knirscht weiter der Sand. Auch beim 2:2 (1:0) gegen den SC Waldgirmes II wusste die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte
Mannschaft der Nullzweier nicht zu überzeugen.
Im Gegensatz zum 1:4 in Unterliederbach stimmte jedoch zumindest die Einstellung. "Die Köpfe sind nicht frei, und es fehlt noch an taktischer Raffinesse", sieht Chefcoach Bernhard Raab das
junge Team im Lernstadium. Ein Prozess, der sich länger hinzieht als gedacht. Daran änderte auch das Debüt von Roland Gisinger nichts. Der im Sturm eingesetzte 34-jährige Ex-Profi
führte sich mit einem Pfostentreffer ein und zeigte sich insgesamt sehr einsatzfreudig. Klar aber, dass sich die Abstimmung erst verfeinern muss.
So geriet die Partie irgendwie zum Spiegelbild der ersten Saisonauftritte: Hinten standen die Biebricher bei den Gegentoren mal wieder Pate und vorne trafen sie trotz bester Möglichkeiten die
Hütte nicht - es fehlt schlicht und ergreifend ein Erfolgserlebnis. Das schien in der Nachspielzeit greifbar nahe. Doch der Kopfball von Michel Badal wurde vom Gäste-Keeper entschärft.
Weiterhin Pech für die 02er, dass Tobias Laufer und Daniel Flindt verletzungbedingt ausschieden, Kapitän Bobby Ramos aufgrund von Kreislaufproblemen weichen musste. Davon abgesehen ist in
Wetzlar eine Steigerung nötig.
WT, 04. 09. 2006
Spielberichte vom achten Spieltag
SG Eintracht 05 Wetzlar - FV Biebrich 02 2:0 (1:0) - 10. 09. 2006
Bernhard Raab sieht Biebricher Baustellen
02er suchen Idealformation / 0:2 in Wetzlar
fh. WETZLAR Die Landesliga-Fußballer des FV Biebrich 02 sind nach wie vor noch keine richtige Einheit. Das zeigte sich wieder bei der 0:2 (0:1)-Niederlage beim Tabellenzweiten Eintracht
Wetzlar, bei der die Biebricher den rechten Druck und den Zug zum gegnerischen Tor vermissen ließen. Trainer Bernhard Raab sieht in seinem Team derzeit noch "in jeder Abteilung Baustellen. Ich
habe noch keine Idealformation, von der ich sagen kann: Das ist meine erste Elf." Acht Wochen nach dem Saisonstart fehlt den 02ern nach wie vor die richtige Mischung, die Unsicherheit in der
Mannschaft ist spürbar. "Das ist für die Jungs schwierig. Die meisten spielen weit unter ihren Möglichkeiten", so Raab.
Sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf nennt der Trainer als einzigen "Turm in der Schlacht" seines sonst eher jugendlichen Ensembles Routinier Kurt Migge, der "jede Woche das bringt,
was er kann" und dazu mit seinen drei Treffern momentan Anführer der internen Torschützenliste ist. Die Offensivbemühungen der Biebricher waren auch in Wetzlar wieder verhalten, an der
gegnerischen Sechzehnmeterraum-Grenze endeten zumeist die Vorstöße der Blauen. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn Daniel Otto seine Riesenchance freistehend in der sechsten
Minute genutzt hätte. Wenig später lud die Biebricher Hintermannschaft die Gastgeber dann allzu freundlich ein. David Comandatore konnte nur mit einem Foul klären, der Elfmeter leitete
die Niederlage ein.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Otto, Comandatore (65. Losito), Litke, D. Flindt, Ramos (46. Laufer), Badal, Gisinger, Yildiz, C. Lang
Tore: 1:0 Böttner (10./Foulelfmeter), 2:0 Böttner (90.)
SR: Bartsch (Fulda)
Zuschauer: 100
WT, 11. 09. 2006
Spielberichte vom neunten Spieltag
FV Biebrich 02 - Sportfreunde/Blau-Gelb Marburg 2:0 (2:0) - 16. 09. 2006
Biebricher verpassen höheren Sieg
nn. BIEBRICH Bereits nach acht Minuten führte Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 mit 2:0 gegen Schlusslicht SF/BG Marburg. Es schien angerichtet zum opulenten Tore- Mahl. Doch
Pustekuchen! Nach der Vorspeise blieben Hauptgang und Nachtisch einfach aus: Endstand 2:0.
Dabei waren die anfänglichen Appetitanreger durchaus etwas fürs Auge. Schon in der vierten Minute nickte Kurt Migge eine Freistoß-Hereingabe von Roland Gisinger gekonnt in die
Maschen. Bereits das vierte Saisontor des eigentlich mit Defensivaufgaben betrauten, bislang konstantesten Biebrichers. Nur vier Minuten später legte Christian Lang auf und Michel Badal brachte
seinen Torinstinkt ein. Danach folgte jedoch die abrupte Schließung der Küche.
Fortan wurde nicht mehr verköstigt, sondern ausschließlich versucht. Praktisch die komplette Offensivabteilung beteiligte sich an den Kostproben vor dem Kasten der harmlosen Gäste.
Auch Debütant Daniel Kress, der durch gute Leistungen im A-Liga-Team die Aufmerksamkeit von Trainer Bernhard Raab erregt hatte. "Ein schneller und kopfballstarker Spieler mit Zug zum Tor. Er hat
das Zeug dazu, irgendwann Fuß zu fassen." Ansonsten wertete Raab den Sieg als Balsam für das strapazierte Nervenkostüm, nicht aber als Garantieschein für einen dauerhaften
Aufschwung. Zumal beim VfB Marburg eine hohe Hürde wartet.
FV Biebrich 02: Ademovic; Beil, D. Lang, Migge, Litke, C. Lang, Badal (81. Kreß), Yildiz, Laufer (75. Losito), Gisinger (75. Otto), Ramos
Tore: 1:0 Migge (4.), 2:0 Badal (8.)
SR: Sale (Langstadt)
Zuschauer: 130
WT, 18. 09. 2006
Neuling kassiert die dritte Niederlage
Von Vinzenz Bachler
Die dritte Niederlage innerhalb einer Woche kassierten gestern die SF/BG Marburg. In der Fußball-Landesliga Mitte unterlag die Mannschaft von Trainer Frank Winkler nach dem 0:1 in Waldgirmes
und 2:4 in Aßlar beim FV Biebrich mit 0:2 - angesichts der sich den Hausherren bietenden Chancen war dies ein eher glimpfliches Endergebnis.
Dabei waren die Erkenntnisse für beide Trainer nach dem Abpfiff nicht neu. "In der ersten Hälfte haben wir zu viele Bälle hoch hinein geschlagen - erst nach der Pause haben wir
ansatzweise Fußball gespielt", hatte Frank Winkler in Biebrich zwei unterschiedliche Halbzeiten seiner Mannschaft gesehen. Winklers Gegenüber Bernhard Raab raufte sich derweil an der
Seitenlinie das lichte Haupthaar: "Wir überbieten uns regelrecht an Lächerlichkeit beim Chancenvergeben", wetterte der Ex-Profi.
Dabei hatte seine Mannschaft einen perfekten Start. In den ersten zehn Minuten schien das Team aus Wiesbaden seinen Gegner zu überrollen. Bereits in der vierten Minute stieg Kurt Migge nach
einem Freistoß des hinter den Spitzen agierenden Roland Gisinger am höchsten und nickte zum 1:0 ein. Vier Minuten später zog Christian Lang über links seinem Gegenspieler davon,
seine Flanke erreichte Michel Badal, der Daniel Zimmermann aus kurzer Distanz überwand. Dabei blieb es aus Biebricher Sicht aber - und dies trotz eines Chancenfestivals für den FV, der in
der 24. Minute durch Badals Kopfball den Pfosten traf und zwischen der 32. und 36. Minute ein Powerplay mit Ecken und Chancen im Minutentakt aufzog. Marburgs Abwehr hielt aber auch dank einer starken
Leistung von Zimmermann dicht, so dass eine Szene aus der 78. Minute, als Dennis Losito im Fünf-Meter-Raum völlig frei an den Ball kam, aber neben das Tor schoss, typisch für das
Biebricher Spiel blieb.Gries vergibt den Anschlusstreffer Marburg war jedoch nicht chancenlos: In der 28. Minute traf Niklas Jung das leere Tor nicht, in der 57. Minute bediente er Justin Gries, der
aus bester Position über das Tor schoss. "Wenn da das 1:2 fällt, ist das Spiel wieder offen", bilanzierte Winkler, dessen Team in Halbzeit zwei zwar die Räume im Mittelfeld enger
machte, letztlich aber zu wenig Druck nach vorne entwickelte.
Biebrich: Ademovic - Litke - Beil, Dennis Lang - Migge, Christian Lang, Ramos, Yildiz, Gisinger (73. Losito) - Badal (79. Kress), Laufer (73. Otto).
SF/BG Marburg: Zimmermann - Nix - Müller (82. Scherer), Jauernick - Doktor, Hellmig (42. Leinweber), Fabian Weidenhausen (65. Gröb), Gries, Christoph Weidenhausen - Hofmann, Jung.
Schiedsrichter: Salo (Langstadt)
Tore: 1:0 Migge (4.), 2:0 Badal (8.)
Zuschauer: 120
Gelbe Karten: Migge, Dennis Lang, Yildiz, Ramos (Biebrich), Hellmig, Jauernick, Nix (Marburg)
mittelhessen.de, 17. 09. 2006
Spielberichte vom zehnten Spieltag
VfB 1905 Marburg - FV Biebrich 02 1:1 (1:0) - 23. 09. 2006
Denis Müllers Treffer reicht nicht
Von Rainer Maaß
Fast exakt die gleiche Anzahl an Spielanteilen und Torchancen sowie nach 90 Minuten ein vollkommen leistungsgerechtes Remis: So lautete das gestrige Fazit nach dem Spiel der
Fußball-Landesliga Mitte zwischen Gastgeber VfB Marburg und dem nunmehr seit elf Auswärtsspielen sieglosen FV Biebrich 02.
Beide Teams haben damit vorläufig den Anschluss an die erweiterte Spitzengruppe der Liga verpasst - und doch waren die beiden Trainer hinsichtlich der Wertung der Spielqualität
völlig unterschiedlicher Meinung.
Weil die Marburger nach fast sechs Stunden Nettospielzeit durch Denis Müller wieder einmal ein Tor erzielt hatten (40.), sprach VfB-Coach Volker Münn von einem wichtigen Punkt für
das Selbstvertrauen seines Teams und von einer Steigerung gegenüber den letzten Wochen. Biebrichs Trainer Bernhard Raab hatte es dagegen die Laune komplett verhagelt. "Beide Mannschaften waren
harmlos. Ein wirklicher Grottenkick und außerdem geht mir der Alibifußball meiner Jungs allmählich auf den Keks", schimpfte der Mann, der einst unter der Ägide Winfried
Schäfers 31 Bundesligaspiele für den Karlsruher SC absolvierte.
Ein gewisser Wahrheitsgehalt steckte hinter beiden Aussagen. Die Gäste waren im ersten Durchgang im Prinzip überhaupt nicht auf dem Platz. Sie wiesen bis zum Wechsel keine Torchance auf
und leisteten sich in der Deckung haarsträubende Aussetzer. Für die Marburger war deshalb im ersten Akt deutlich mehr drin als Denis Müllers neunter Saisontreffer zur
1:0-Führung.
Larry Cannon verzog nach acht Minuten aus guter Position und scheiterte infolge einer tollen Flanke Johannes Dreschers per Kopf völlig freistehend aus vier Metern. "Hier musste die Partie zu
unseren Gunsten entschieden sein, ehe mit dem 1:1-Ausgleich bei einigen meiner Leute das Selbstvertrauen erneut dem Grübeln wich", monierte Volker Münn.
Der 46-jährige spielte nicht nur auf den Treffer Michel Badals an (58.), sondern auch auf eine handvoll bester Chancen für die Gäste, die nun plötzlich präsenter und
wesentlich näher an der Führung waren. Im Biebricher Mittelfeld zog jetzt Roland Gisinger, in der Vorsaison noch Trainer der SG Walluf, die Fäden und markierte jene Führungsfigur,
die auf Marburger Seite der noch immer nicht volles Landesliganiveau aufweisende Robert Schulz gerne auch abgeben würde.
Erst eine Viertelstunde vor Schluss fand der VfB Marburg wieder besser ins Spiel. Auch bedingt durch die Einwechselung von Mirko Gut, der sein sportliches Dasein zuletzt in der Kreisligamannschaft
der "Schimmelreiter" fristete, gab es wieder Chancen.
Gut selbst mit einem überlegten Heber, den Biebrichs starker Keeper Denis Ademovic aus dem Winkel kratzte (83.) und "Joker" Stasis Buividavicius, der ebenfalls gegen Ademovic den
Kürzeren zog (89.), hätten beinahe noch den Sieg der Gastgeber besorgt. Gerade einmal 108 Anhänger erlebten aber ein unter dem Strich gerechtes Remis.
Marburg: Casella - Grunert - Riegel, Abali - Well, Schick, Drescher (84. Buividavicius), Schulz (77. Hermann), Jencik - Denis Müller, Cannon (81. Gut)
FV Biebrich 02: Ademovic - Litke - Beil, Dennis Lang (46. Comandatore) - Migge, Otto, Gisinger, Yildiz, Christian Lang - Ramos (50. Losito), Badal
Schiedsrichter: Lindemann (Burghaun)
Tore: 1:0 Denis Müller (40.), 1:1 Badal (58.)
Zuschauer: 108
Gelbe Karten: Cannon, Hermann (Marburg), Otto, Yildiz (Biebrich)
mittelhessen.de, 24. 08. 2006
Biebricher AH-Team
02er treten weiter auf der Stelle / 1:1 in Marburg
nn. MARBURG Die Fußballer von Biebrich 02 spielen weiter so, als würden sie ihren Sport auf einem Laufband ausüben. Sie treten auf der Stelle. "Ein richtiger Fortschritt war leider
auch dieses Mal nicht erkennbar", kommentierte Chefcoach Bernhard Raab das 1:1 (1:0) beim VfB Marburg.
Es war ein Duell zweier merklich verunsicherter Teams. Während der VfB nach der Devise Hoch und Weit agierte, genossen die 02er eher die Sonnenstrahlen, statt konzentriert zu kicken. Nebenbei
dehnten sie ihre Pannenstatistik aus, schenkten Marburg das 1:0 (40.).
Zur Pause hatte Bernhard Raab die Schnauze voll. Er attestierte seinen Schützlingen Alt-Herren-Fußball, wies ungewohnt laut auf Einstellungsdefizite hin. Das fruchtete bedingt: Michel
Badal schien mit dem Ausgleich (57.) die Wende einzuleiten. Robert Beil, Dennis Losito, David Comandatore und nochmals Badal tauchten gefährlich vor dem Marburger Tor auf. Es war die
stärkste Phase der Biebricher, deren Entschlossenheit aber schnell wieder verpufft war. So blieb es Torhüter Dennis Ademovic vorbehalten, mit einer Klassereaktion wenigstens einen Punkt zu
retten (85.).
WK, 25. 09. 2006
Spielberichte vom elften Spieltag
FV Biebrich 02 - FSV Schröck 1921 4:2 (1:0) - 30. 09. 2006
Biebricher Happyend
Späte Tore bringen 4:2-Erfolg über Schröck
nn. BIEBRICH Langweilig wird es beim Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 nie. Mal ein Spiel nach klarer Führung souverän nach Hause bringen, das mag dem Team einfach nicht
gelingen. Immerhin gab es gegen den FSV Schröck ein Happyend. Über die Stationen 2:0 und 2:2 hieß es am Ende 4:2 für die launigen 02er.
Vor dem morigen Auftritt beim SV Wehen II setzten drei Ex-Wehener bei Biebrich die positiven Akzente. Zunächst meisterte Torhüter Denis Ademovic einen von Lukas Greb geschossenen
Strafstoß (25.). Danach das doppelte Duett der Stürmer: Youngster Michel Badal (20) setzte Oldie Roland Gisinger (34) in Szene, der beide Male gekonnt verwandelte. Der Kopfball des
Ur-Biebrichers Kurt Migge an den Pfosten verstärkte den Eindruck fortschreitender Stabilität. Doch Pustekuchen. Ruckzuck glichen die Gäste aus, bevor bei den 02ern die
Charakterstärke zurückkehrte. So schnell wie sie ins Tief geschlittert waren, fanden sie aus ihm heraus, landeten zwei späte Treffer. Für Trainer Bernhard Raab, an der Seitenlinie
erneut mit konstant hohem Puls, wirkten sie nicht wie Beruhigungspillen: "Realistisch betrachtet war das ein glücklicher Dreier. Wenn Schröck nach dem 2:2 entschlossener nachgesetzt
hätte, wäre es für uns richtig schwer geworden."
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, S. Odisho, Litke, Otto (57. Comandatore), Gisinger, Losito (75. Ramos), Badal (68. Laufer), Yildiz, C. Lang
Tore: 1:0, 2:0 Gisinger (28./49.), 2:1 Greb (52.), 2:2 Marankoz (64.), 3:2 Yildiz (88.), 4:2 C. Lang (90.+2)
SR: Murell (Darmstadt)
Zuschauer: 130
WT, 02. 10. 2006
Backes stapft wütend von dannen
Von Hermann Maaß
Deutlich unter Wert musste sich der FSV Schröck gestern in der Fußball-Landesliga Mitte beim zuvor gerade zweimal in den letzten elf Partien siegreichen FV Biebrich 02 geschlagen geben.
Dass es für die Gäste nicht zu einem oder gar drei möglichen Zählern gereicht hatte, lag an ihrer schwachen Chancenverwertung, denn genau in diesem Punkt besaß die
gastgebende Elf aus dem Wiesbadener Stadtteil den entscheidenden Vorteil. Sie nutzte fünf Möglichkeiten zu vier Toren.
Völlig niedergeschlagen kauerten die FSV-Akteure nach dem Abpfiff auf dem Rasenplatz des Dyckerhoff-Sportparks. Untröstlich war insbesondere Schröcks Mittelfeldspieler Christoph
Vollmer. Er hatte nach 25 Minuten die Gästeführung kläglich vergeben, als er mit seinem Foulelfmeter am überragenden Biebricher Keeper Denis Ademovic scheiterte. Dass die
Hausherren danach plötzlich durch den mit viel Übersicht agierenden Roland Gisinger mit 2:0 führten (28., 49.), stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Schröck
besaß nicht nur in der ersten Hälfte gegen verunsichert wirkende Biebricher das klare Chancenplus, sondern vor allem nach dem Wechsel.
Ausgerechnet Eckbälle, nach denen der FSV zuvor in 39 Punktspielen nur ein mageres Tor erzielt hatte, schienen die Wende zu bringen. Zunächst war Lukas Greb nach jener Form des ruhenden
Balls zum 1:2 zur Stelle (51.), und zehn Minuten später jagte "Joker" Ahmet Marankoz das Leder nach einer Ecke aus der Drehung in den Winkel des Biebricher Kastens.
"Was danach passiert ist, kann ich kaum glauben", erregte sich Schröcks Trainer Robert Backes über die Mischung aus Pech und Unvermögen, die seinen Jungs das Genick brechen sollte.
Vergebene Großchancen, die der sehr fleißige Oliver Brandenstein gegen Denis Ademovic versiebte, aber auch der Übermut, mit dem die Schröcker nun auf den Sieg drängten,
wurden ihnen zum Verhängnis. Biebrich wankte bis zum Anbruch der Schlussminuten, fiel aber nicht.
"Wir hatten großes Glück und so richtig zufrieden kann ich eigentlich nur mit meiner Abwehr sein. An einen Sieg für uns dachte ich eigentlich nicht mehr", gestand Biebrichs Trainer
Bernhard Raab, der spürbar erleichtert wirkte. 120 Sekunden vor dem Ende besorgte Uemit Yildiz vor den Augen der kompletten Mannschaft des SV Wehen II, die ihren nächsten Kontrahenten doch
noch siegen sah, das 3:2. Und mit dem Schlusspfiff traf Christian Lang per Foulelfmeter zum 4:2.
"Bis zwei Minuten vor Schluss haben wir den Punkt in den Händen, und dann machen wir uns durch solche Böcke in der Deckung den Erfolg selbst kaputt", schimpfte Robert Backes. Wütend
stapfte er von dannen, wohlwissend, dass seine Mannschaft den Sprung ins Tabellenmittelfeld verpasst hatte.
Biebrich: Ademovic - Litke - Beil, Osisho - Migge, Otto (58. Comandatore), Gisinger, Yildiz, Christian Lang - Losito (75. Ramos), Badal (68. Laufer)
Schröck: Schläfer - Mboe - Goebel, Jüngst - Gorski, Borawski, Vollmer, Greb, Schick - Fibikar (46. Marankoz), Brandenstein (80. Winkelsträter)
Schiedsrichter: Mürell (Hausen)
Tore: 1:0 Gisinger (28.), 2:0 Gisinger (49.), 2:1 Greb (51.), 2:2 Marankoz (61.), 3:2 Yildiz (88.), 4:2 Christian Lang Foulelfmeter (90.)
Zuschauer: 140
Gelbe Karten: Litke, Otto (Biebrich), Goebel (Schröck)
Bes. Vorkommnis: Torwart Ademovic (Biebrich) hält Foulelfmeter von Vollmer (25.).
mittelhessen.de, 01. 10. 2006
Spielberichte vom zwölften Spieltag
SV Wehen II - FV Biebrich 02 4:1 (2:1) - 03. 10. 2006
Zielstrebigkeit führt zum Erfolg
Wehens Landesliga-Team entscheidet Derby gegen Biebrich 4:1 für sich
nn. WEHEN Der FV Biebrich 02 fristet in der Fußball-Landesliga weiterhin ein Graue-Maus-Dasein, während sich Derby-Sieger SV Wehen II auf Rang zwei vorschob, vom Aufstieg träumen
darf. Mit 4:1 (2:1) setzten sich die Taunussteiner völlig verdient durch. Ungeachtet der Witterung entwickelte sich ein dynamisches Kampfspiel, in dem Ju- lien-Bertrand Bingana zum Wegbereiter
des frühen, von Christian Maus erzielten 1:0 wurde. Das forderte die früheren Wehener Michael Badal und Roland Gisinger heraus, die bereits beim Biebricher 4:2 über Schröck
prächtig harmoniert hatten. Beim Ausgleich profitierte Routinier Gisinger erneut von einem Pass des Jungspunds. Während die 02er mehr Spielanteile besaßen, agierten die Taunussteiner
effektiver, kamen zur erneuten Führung, als Ertan Ekiz exakt flankte und Maus aus 15 Metern per Kopf versenkte. Christopher Hübner (Kopfball an den Pfosten), Cihan Yilmaz und Maus
hätten ein höheres Pausenergebnis erzielen können. Biebrich sorgte dagegen einzig durch Ümit Yildiz nochmals für Gefahr vor den gegnerischen Kasten.
Nach der Pause nahmen sich die Gäste dann innerlich eine Auszeit. Nicht anders ist es zu erklären, dass Yilmaz nach Eckstoß von Bingana mit der Stirn zum 3:1 verwandeln durfte
(47.). Gleich darauf unterlief 02-Spieler Kurt Migge ein Strafraumfoul an Christian Hübner. Mit dem fälligen Elfer scheiterte SV-Neuzugang Veselin Popovic an Keeper Denis Ademovic (49.). In
der Folge dokumentierte ein Pfostentreffer von Maus Wehener Zielstrebigkeit. Die Gäste verloren dagegen vollends die gute Linie der ersten Hälfte. 02-Coach Bernhard Raab konnte unter diesen
Umständen keine neuen Erkenntnisse sammeln: "Wehen war einfach gieriger auf den Erfolg. Bei uns ist weiterhin viel Sand im Getriebe." Angesichts dieses Dauerzustands schließt Raab zur
Winterpause eine neuerliche Umstrukturierung des Kaders nicht aus.
Die zu jedem Spiel in anderer Besetzung auflaufenden Taunussteiner brauchen sich derlei Gedanken nicht zu machen. Ihr kunterbunter Spieler-Mix hat sich als Zweiter bis auf einen Zähler an
Unterliederbach herangetastet. "Die zweite Halbzeit ging ganz klar an uns", lobte Betreuer Günther Schäfer. Verlass war nicht nur auf die Offensive, die bereits 37 Treffer erzielt hat,
sondern auch auf die Abwehr inklusive Tohüter Marco Müller.
SV Wehen II: M. Müller; Schmick, Schenk, C. Hübner (56. Zampach), Yilmaz, Pilger, Ekiz, Azaouagh, Bingana (85. Papaja), C. Maus, Popovic (55. Karapetian)
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore (68. D. Flindt), Litke, S. Odisho, Gisinger, Otto (53. Ramos), Badal, Yildiz, C. Lang (68. Laufer)
Tore: 1:0 Maus (6.), 1:1 Gisinger (25.), 2:1 Maus (32.), 3:1 Yilmaz (47.), 4:1 Ekiz (83.)
Schiedsrichter: Kosche (Niederseelbach)
Zuschauer: 130
WT, 04. 10. 2006
Spielberichte vom dreizehnten Spieltag
FV Biebrich 02 - TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf 5:2 (1:1) - 14. 10. 2006
Saighani und Lang treffen
Von Hermann Maaß
"Unsere Jungs spielen einen Klassefußball. Das Ding heute gewinnen wir und dann greifen wir wieder oben in der Tabelle an", war sich ein Fan des Fußball-Landesligisten TSV
Stadtallendorf sicher. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff führte die Eintracht schließlich auch mit 1:0 beim FV Biebrich 02 und hatte das Geschehen trügerisch sicher im Griff. Eine
gute Stunde später war die Ernüchterung im Gästelager nach einer katastrophalen zweiten Halbzeit spürbar. Stadtallendorf ging mit 2:5 unter.
Es schien, als habe jeder Gästespieler verstanden, um was es in der richtungsweisenden Partie im Dyckerhoff Sportpark geht. Eine konsequente Deckungsleistung, hohe Laufbereitschaft im
Mittelfeld und zwei Angreifer, die stets präsent waren. Dazu einige gute Tormöglichkeiten, wie etwa durch Manuel Schäfer (6.), Nawid Saighani (14.) sowie Björn Petersohn (22.) und
eine Heimelf, die nicht den Hauch von Torgefahr erkennen ließ. Kein Wunder, dass Stadtallendorf durch Zabih Saighani mit 1:0 in Führung ging (23.).
"Dann haben wir angefangen, den Gegner stark zu machen", wusste Trainer Reiner Bremer, dass seine Mannschaft in den letzten Minuten vor dem Wechsel nur noch wenig zustande brachte und im zweiten
Akt fast überhaupt nichts mehr gelang. Das Dilemma begann aus Gästesicht mit dem 1:1 der Biebricher durch Dennis Losito (43.). "Normalerweise hätten wir zur Pause längst klar
hinten liegen müssen. Was danach passierte, kann ich selbst kaum glauben. Plötzlich gelang uns alles", staunte Biebrichs Trainer Bernhard Raab.Drei Gegentore in nur 19 Minuten Während
die Eintracht fast jeden Zweikampf verlor und kaum mehr Gegenwehr erkennen ließ, erhöhten Dennis Losito (51., 57.) und Sargon Odisho (64.) innerhalb von nur 19 Minuten auf 4:1 für die
Platzherren. Beinahe jeder Torschuss landete im Kasten des bedauernswerten Stadtallendorfer Keepers Achim Gleim, der von seinen Vorderleuten schlicht im Stich gelassen wurde.
Die Eintracht hatte jegliche Übersicht verloren und lieferte die wohl schwächste Halbzeit seit Jahren ab. Als Biebrichs Sargon Odisho 17 Minuten vor dem Abpfiff per "Ampelkarte" vom Feld
musste, gelang seiner Mannschaft durch Tobias Laufer im Nachschuss an einen von Daniel Flindt vergebenen Foulelfmeter sogar noch das 5:1 (83.). Selbst der 2:5-Endstand durch Stadtallendorfs Timo Lang
konnte im Gästelager ob der grausigen zweiten Halbzeit niemanden mehr wirklich aufheitern. Die Eintracht verschenkt im Moment wahrlich die Chance, sich nach schwachem Saisonstart und den Patzern
der Konkurrenz wieder ins Gespräch um die vorderen Plätze der Tabelle zu bringen.
Biebrich: Ademovic - Litke - Beil, Odisho - Migge, Ruthard, Gisinger (46. Comandatore), Ramos, Yildiz - Losito (70. Laufer), Badal (75. Flindt)
Stadtallendorf: Gleim - Jarkow - Klein (85. Tripp), Keskin (64. Lang) - Sohn (72. Tobias Schäfer), Petersohn, Alexander Schäfer, Manuel Schäfer, Weber - Davis, Saighani
Schiedsrichter: Ballweg (Pfungstadt)
Tore: 0:1 Saighani (23.), 1:1 Losito (43.), 2:1 Losito (51.), 3:1 Losito (57.), 4:1 Odisho (64.), 5:1 Laufer (83.), 5:2 Lang (86.)
Zuschauer: 110
Gelbe Karten: Odisho, Ramos, Yildiz, Flindt (Biebrich), Sohn, Petersohn (Stadtallendorf)
Gelb-rote Karte: Odisho (Biebrich, 73.)
Bes. Vorkommnis: Gleim (Stadtallendorf) hält Foulelfmeter von Flindt (83.).
Marburger Neue Zeitung, 15. 10. 2006
Biebrich. Mit einer völlig unnötigen Niederlage im Gepäck trat die Stadtallendorfer Eintracht am Samstag die Heimreise aus Biebrich an.
Von Till Conrad
Stadtallendorfs Trainer Reiner Bremer musste nach Spielschluss schwer um Fassung ringen: Da hatte seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten die klar beste Halbzeit in dieser Saison abgeliefert,
brachte sich aber selbst um den Lohn, weil sie gleich bei fünf Standardsituationen nicht auf dem Posten war und deshalb fünf Gegentreffer kassierte. Einer überflüssiger als der
andere.
Bezeichnend für den Spielverlauf war die Aussage des Biebricher Trainers Bernhard Raab, der zugab: Auf einmal stand es 3:1, und ich weiß ehrlich nicht, warum.
Die Stadtallendorfer begannen nämlich wie die Feuerwehr: Schon nach neun Minuten hatten Spieler und Betreuer zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, als Verteidiger Hakan Keskin nach
einer Ecke aus kürzester Distanz frei zum Schuss kam. Ein Biebricher Verteidiger kratzte den Ball von der Linie.
Pech hatte Alexander Schäfer in der 15. Minute, als er wiederum nach einer Ecke per Kopf nur die Latte traf. Und der junge Gary Davis lief drei Minuten später allein auf Biebrichs
Torwart Ademovic zu, aber der entschied das Duell eins gegen eins zu seinen Gunsten.
So war der Führungstreffer für Bremers Spieler mehr als überfällig, und er war besonders sehenswert: Nach einer wunderschönen Ballstafette ausgehend von Christian Weber
über Manuel Schäfer und Björn Petersohn flankte Thorsten Sohn maßgerecht auf Zabih Saighani, und der lange Stürmer nickte den Ball ein (25.).
Erst danach gab die Heimmannschaft ein erstes Lebenszeichen von sich; der Fernschuss von Gisinger war aber eine sichere Beute von Achim Gleim (28.).
Wie überhaupt der FV Biebrich so gut wie keine Torgefähr versprühte: Die Wiesbadener legten es immer wieder darauf an, zu Standardsituationen zu kommen, aus dem Spiel heraus aber
erspielten sie sich eine Stunde lang keine einzige Torchance.
Diese Taktik aber führte zum Erfolg: Aus dem Nichts heraus gelang dem FV Biebrich kurz vor der Pause der Ausgleich. Nach einer hohen Freistoßflanke und einem Kopfballduell im Strafraum
fiel der Ball einem der kleinsten Wiesbadener Spieler vor die Füße – Dennis Losito zögerte nicht lange und beförderte das Leder per Drehschuss ins Schwarze.
Konnte man diesen Gegentreffer in der Halbzeitpause noch als Schönheitsfehler ansehen, kam es nach dem Wechsel noch dicker: Zwei Mal hintereinander, in der 51. und der 57. Minute, gelang es
der weiter spielbestimmenden Eintracht, nach einem gegnerischen Freistoß den Ball irgendwie zu Losito zu befördern. Der dankte und brachte den Gastgeber mit 3:1 in Führung.
Das verunsicherte die Eintracht vollends. Der vierte Gegentreffer ging wieder auf das Konto der Innenverteidigung. Sie ließ nach einem Eckball Sargon Odisho zum Kopfball kommen. Der
Biebricher freute sich dermaßen über sein Tor, dass er jubelnd sein Trikot über den Kopf zog und dafür Gelb sah. Gelb-Rot folgte eine Viertelstunde später nach einem
Foulspiel.
Aber zu diesem Zeitpunkt war das Spiel längst entschieden, weil Biebrich in der Zwinschenzeit das 5:1 nachgelegt hatte. Wiederum, man glaubt es kaum, durch einen Standard. Zwei
Stadtallendorfer waren gegen einen Biebricher Gegenspieler zu ungestüm zu Werke gegangen. Daniel Flindt scheiterte zwar mit dem fälligen Elfer am reaktionsschnellen Achim Gleim, aber Tobias
Laufer auch das ist vielleicht symptomatisch für den Zustand der Eintracht an diesem Nachmittag reagierte am schnellsten und drückte den Abpraller über die Linie.
Dass Timo Lang zwei Minuten vor Schluss aus halbrechter Position zum 5:2-Endstand traf, macht die Niederlage kaum erträglicher. Einracht-Trainer Reiner Bremer konnte sie vor allem deswegen
kaum fassen, weil er die kopfballstärkste Mannschaft in dieser Saison aufgeboten hatte und dennoch ansehen musste, wie sein Team bei hohen Bällen völlig versagte.
Wir werden diese Dinge ansprechen und im Training gezielt üben, sagte Reiner Bremer nach dem Spiel. Einen Übeltäter wollte er am Samstag nach dem Spiel nicht ausmachen,
kündigte aber an: Jetzt muss ich mal sehen, wie die Spieler im Training reagieren.
Oberhessische Presse, 15. 10. 2006
02er endlich ein Team?
Drei Losito-Tore beim 5:2 über Stadtallendorf
nn. BIEBRICH Eine zweite Halbzeit als Geburtsstunde des bislang vermissten Wir-Gefühls? Im Lager des Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 hoffen alle inständig, dass es so ist,
dass der 5:2 (1:1)-Erfolg über Eintracht Stadtallendorf die Schubkraft zum Flug in höhere Liga-Spähren verleiht.
Trainer Bernhard Raab, der in den vergangenen Wochen ob mäßiger Leistungen unfreiwillig in die Rolle des Dauernörglers gedrängt worden war, durfte endlich mal wieder loben:
"Die Jungs sind nach der Pause für ihr mannschaftliches Auftreten belohnt werden." Neben der Gesamtzensur "gut" verteilte Realschullehrer Raab zwei Mal die Note "sehr gut." An Angreifer Dennis
Losito (25) und an Abwehr-Spezialist Sargon Odisho (21).
Wobei der Coach lange gezögert hatte, Losito überhaupt in die Anfangself zu beordern. Letztlich gab er dem seit längerer Zeit so glücklosen Stürmer doch den Vorzug
gegenüber Tobias Laufer. Das zahlte sich aus. Losito landete satte drei Treffer, entfernte damit eindrucksvoll den Makel, ein Torjäger außer Dienst zu sein. Apropos Torjäger: Bei
Stadtallendorf fällt Ausnahme-Goalgetter Mario Ellerich wegen Verletzung länger aus - was die Biebricher Leistung der zweiten Hälfte nicht schmälern soll.
Vielmehr krönte Odisho seinen Klasseauftritt mit dem Kopfballtor zum 4:1, ehe Daniel Flindt per Strafstoß an Keeper Gleim scheiterte. Das war kein Problem, denn Joker Laufer versenkte
am Biebricher Freudentag im Nachschuss.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, S.Odisho, Litke, Ruthard, Gisinger (46. Comandatore), Ramos, Losito (72. Laufer), Yildiz, Badal (77. D. Flindt)
Tore: 0:1 Saighani (23.), 1:1, 2:1, 3:1 Losito (40./52./57.), 4:1 Odisho (64.), 5:1 Laufer (72.), 5:2 T. Lang (88.)
SR: Ballweg (Pfungstadt)
Zu.: 150
Gelb-Rot: Odisho (73.)
WT, 16. 10. 2006
Spielberichte vom vierzehnten Spieltag
FC Germania 06 Schwanheim - FV Biebrich 02 3:4 (0:0) - 22. 10. 2006
Kleines 02-Wunder
Biebricher machen aus 0:3 noch ein 4:3
nn. SCHWANHEIM Landesligist FV Biebrich 02 ist wirklich zu allem fähig. Auch zu einem kleinen Fußball-Wunder. Beim Vorletzten Germania Schwanheim lag das Team bis zur 73. Minute mit 0:3
hinten, um am Ende mit 4:3 zu triumphieren. Vielleicht ein Kraftakt, der noch mehr zusammenschweißt.
Zunächst leistete sich Dimi Litke in der Vorwärtsbewegung einen verhängnisvollen Ballverlust, den Baumgärtl mit dem 1:0 bestrafte. Nach der Pause folgte der Doppelschlag zum
3:0. "Da waren wir mausetot", gestand Trainer Bernhard Raab, der mit Einwechslungen und Umstellungen den Umschwung begünstigte, letztlich aber einräumte: "Eigentlich weiß keiner so
recht, warum wir das Ding noch gedreht haben. Irgendwie hat es gereicht, dass wir 20 Minuten Fußball gespielt haben."
Und wie sie in der Endphase kickten: Christian Lang und Dennis Losito verkürzten. Litke machte seinen Fehler mit einem Freistoßtor wett und Michel Badal verwandelte den an Losito
verursachten Strafstoß zum umjubelten Siegtor. Nicht auszudenken, wenn die 02er künftig über längere Phasen derlei Vollgas-Fußball praktizieren sollten.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, S. Odisho, C. Lang, Ruthard, Litke, Ramos (33. Otto), Losito, Yildiz, Badal
Tore: 1:0 Baumgärtl (53.), 2:0 Khair (58.), 3:0 Baumgärtl (61.), 3:1 C. Lang (73.), 3:2 Losito (75.), 3:3 Litke (81.), 3:4 Badal (84./Foulelfmeter)
SR: Dallmann (Darmstadt)
Zuschauer: 75
WT, 23. 10. 2006
Schwanheim hatte lange alles im Griff, lag nach Toren von Baumgärtl (50./61.) und Khair (57.) verdient 3:0 vorne, ehe nach Langs Anschlusstreffer (73.) der Einbruch folgte. Losito (75.),
Litke (81.) und Badal (84., Foulelfmeter) machten die Wende perfekt.
FR, 23. 10. 2006
Schwanheim verspielt in zwölf Minuten eine 3:0-Führung
Schwanheim. 3:0 geführt und noch mit 3:4 verloren: Völlig niedergeschlagen und fassungslos sackten die Spieler des Fußball-Landesligisten Germania Schwanheim gestern nach dem
Schlusspfiff im Heimspiel gegen den FV Biebrich in sich zusammen. Die Schwanheimer Zuschauer und sogar die wenigen Biebricher Fans schüttelten nur noch mit den Köpfen. So einen Spielverlauf
hatten sie schon lange nicht mehr oder überhaupt noch nie erlebt. Die Gastgeber verspielten nicht nur einen sicher geglaubten Sieg, sondern standen am Ende sogar völlig mit leeren
Händen da und mussten dann auch noch die Jubelgesänge des Gegners über sich ergehen lassen.
Dem schwachen ersten Abschnitt beider Mannschaften ohne nennenswerte Torchancen sowie zu vielen und hektischen Abspielfehlern in der Offensive sollte eine zweite Halbzeit folgen, die es in sich
hatte: Schwanheim kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Nachdem Muhamet Aliaj in der 49. Minute noch freistehend drüber geköpft hatte, legte er zwei Minuten später seinem Sturmpartner
Lukas Baumgärtl das 1:0 mustergültig vor. In der 57. Minute erhöhte Richschad Khair nach der Hereingabe von Daniel Dos Santos sogar auf 2:0. Spätestens nach dem 3:0 durch die
sehenswerte Kopfball-Verlängerung von Baumgärtl ins lange Ecke (61.) schien die Partie innerhalb von nur zehn Minuten zu Gunsten der abstiegsbedrohten Gastgeber entschieden zu sein.
Doch dann sollten zwölf Minuten folgen, die die Schwanheimer wohl für lange Zeit nicht mehr vergessen werden. In der 72. Minute konnte Torhüter Rolf Kaben noch einen Fernschuss von
Losito parieren. Direkt danach setzte sich aber Christian Lang auf der linken Seite durch und drosch den Ball zum 1:3 ins lange Eck. Dass der Sieg noch in Gefahr geraten könnte, daran schien zu
diesem Zeitpunkt noch kein Schwanheimer zu denken. Doch nach dem Treffer zum 2:3 durch Losito (74.), der eine Flanke von Commandatore ins Netz grätschte, ging das Zittern los. Schwanheim fand
kein Mittel mehr gegen die nun im Minutentakt anrollenden Angriffe der Biebricher, die erst nach über einer Stunde zu ihrem Spiel fanden. Das taten sie aber eindrucksvoll. Denn in der 76. Minute
traf Libero Litke mit einem eigentlich als Flanke gedachten Freistoß genau ins lange Eck zum 3:3. Gekrönt wurde dieser kollektive Aussetzer der Schwanheimer Mannschaft, die zuvor noch so
groß aufgespielt hatte, in der 84. Minute durch das Foul von Kaben an Losito, nachdem er den Schuss von Odisho nicht festhalten konnte. Badal traf per Elfmeter zum entscheidenden 4:3 für
die Gäste.
„Wir haben einfach komplett aufgehört, Fußball zu spielen“, war der Schwanheimer Co-Trainer Matthias Becker sichtlich geschockt. Er sah bei einem solch kuriosen Spielverlauf
wieder einmal älteste Fußball-Weisheiten bestätigt: „Wir sind eben Vorletzter. Wenn wir im Mittelfeld stehen, dann spielen wir das hier ganz locker runter.“ (cn)
FNP, 23. 10. 2006
Spielberichte vom fünfzehnten Spieltag
FV Biebrich 02 - Viktoria 07 Kelsterbach 3:1 (2:1) - 28. 10. 2006
Biebrich zeigt Konstanz
Laufer-Doppelpack beim dritten Sieg in Folge
nn. BIEBRICH Harmonie statt Disharmonien, Verständnis statt Missverständnisse - die Mannschaft von Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 entwickelt sich Schritt für Schritt zur
erfolgreichen Einheit. Das 3:1 (2:1) über Viktoria Kelsterbach brachte den dritten Dreier in Serie. Trainer Bernhard Raab registriert es mit Zufriedenheit, aber keinesfalls mit Euphorie. Der
Kurs stimme, nun müsse es nur gelingen, die Richtung zu halten, sagt der 40-jährige Coach.
Kapitän Raab hatte mal wieder so einen ungewollten Glücksgriff getätigt. Er schickte Tobias Laufer ins Rennen, der nicht gespielt hätte, wenn Michel Badal fit gewesen
wäre. Laufer nutzte prompt seine Startelf-Chance. Drei Minuten nach der Gäste-Führung drang er energisch in den Strafraum ein, doch der Ball kam ihm kurz abhanden. Wie eine
Flipperkugel prallte sie erneut vor Laufers Füße, der im zweiten Versuch traf. Ümit Yildiz benötigte beim 2:1 keinen Bandenkontakt. Sein mit Augenmaß abgegebener
20-Meter-Schuss geriet für die Zuschauer zum Augenschmaus. Das beflügelte den Schützen. Yildiz provozierte einen gegnerischen Fehlpass, zog von dannen und legte uneigennützig auf
Laufer quer, der locker vollendete. Neben Laufer und Yildiz gefiel David Comandatore.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, S. Odisho, Litke (67. D. Lang), Comandatore, Yildiz, Ramos (78. Otto), Losito (86. D. Flindt), C. Lang, Laufer
Tore: 0:1 Machado (24.), 1:1 Laufer (27.), 2:1 Yildiz (35.), 3:1 Laufer (73.)
SR: Berg (Bischofsheim)
Zuschauer: 140
WT, 30. 10. 2006
Kelsterbach lag zwar nach Machados Treffer (24.) zunächst einmal vorne, doch Biebrich konterte sofort: Laufer (29.) und Yildiz (35.) drehten den Spieß um. Danach war Biebrich klar
überlegen und hätte durchaus noch mehr Tore als nur das eine durch Laufer (73.) erzielen können.
FR, 30. 10. 2006
Viktoria verteilt Geschenke
Nach der indiskutablen Leistung beim FV Biebrich richtete Viktoria Kelsterbachs Fußball-Chef Udo Würz seinen Blick bereits auf das nächste Spiel in der Landesliga Mitte.
„Wir wollen gegen Zeilsheim die 20 Punkte voll machen“, sagte Würz, nachdem der Aufsteiger (17) mit dem 1:3 in Biebrich diese Marke abermals verpasst hatte.
Vermochte die Viktoria in der Woche zuvor bei der Niederlage in Stadtallendorf (2:3) zumindest in Halbzeit zwei zu überzeugen, enttäuschte sie am Samstag auf der ganzen Linie. „Bis
auf Torhüter Höller haben alle Mannschaftsteile nicht ihre Leistung gebracht“, kritisierte Würz. Dabei war der Neuling durch Machado (24.) in Führung gegangen und hätte
danach sogar auf 2:0 erhöhen können. Doch Ralf Horst (28.) vergab völlig freistehend.
Danach häuften sich die Fehler bei Kelsterbach, das in der 35. Minute den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam und das 1:1 von Losito kassierte. Zwei Minuten vor der Pause spielte Sprink den
Ball genau in die Füße von Yildiz, der sich mit dem 2:1 bedankte. Auch am dritten Gegentreffer war Sprink maßgeblich beteiligt, der in der 73. Minute den Ball vertändelte und
Yildiz der erneute Nutznießer war. „Wir haben einig Gastgeschenke verteilt“, sagte Würz abschließend. (rm)
FNP, 30. 10. 2006
Spielberichte vom sechzehnten Spieltag
FV Biebrich 02 - FC 1931 Eddersheim 1:1 (0:0) - 04. 11. 2006
In Biebrich wächst etwas zusammen
nn. BIEBRICH Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 musste sich trotz klarer Überlegenheit gegen den FC Eddersheim mit einem 1:1 (0:0) begnügen, verpasste dadurch den Sprung auf Rang
fünf. Für Trainer Bernhard Raab blieb es der einzig ärgerliche Aspekt. Denn insgesamt bestätigten seine Schützlinge den Aufschwung der letzten Wochen.
Sieben Spiele, fünf Siege, die Niederlage bei Wehen II und jetzt ein Unentschieden - die Herbstbilanz kann sich durchaus sehen lassen. Ein deutliches Indiz, dass sich das anfangs wenig
harmonische Auftreten der Mannschaft zum Positiven hin gewandelt hat. Auch ohne die lädierten Routiniers Roland Gisinger und Frank Wilde sowie den ebenfalls verletzten Sargon Odisho griffen die
Rädchen ineinander. So arbeitete die Abwehr, früher meist Biebrichs Krisenregion, überaus zuverlässig. An dieser Bewertung änderte auch das Eddersheimer Führungstor
durch den Ex-Wörsdorfer Timo Leifermann nichts. Robert Beil, der den Torjäger ansonsten abmeldete, war vor dem Treffer ausgerutscht.
Acht Minuten später (63.) schaffte Ümit Yildiz den Ausgleich. Es blieb genügend Zeit, dem überraschend harmlosen Gast ein zweites Tor einzuschenken. Doch Yilmaz und Dennis
Losito ließen Möglichkeiten aus, bevor es in der Schlussminute zum Duett der Eingewechselten kam. Daniel Otto erkämpfte sich den Ball, legte zurück auf Daniel Flindt, dessen
Schuss FCE-Ersatzkeeper Andreas Lipsius bravourös meisterte. "Kämpferisch, spielerisch und taktisch hat alles gestimmt. Da wächst etwas zusammen", lobte Raab unabhängig vom
Ergebnis.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, D. Lang, Litke, Comandatore, Ramos (84. Otto), Losito (82. Badal), C. Lang (55. D. Flindt), Yildiz, Laufer
Tore: 0:1 Leifermann (55.), 1:1 Yildiz (63.)
Schiedsrichter: Velten (Wetzlar)
Zuschauer: 150
WT, 06. 11. 2006
Eddersheim ging "aus dem Nichts" heraus, wie FV-Trainer Raab sagte, durch Leifermann in Führung (55.). Yildiz schaffte das 1:1 (65.), danach machte Biebrich Druck. Doch Yildiz und Flindt
(89.) vergaben beste Chancen.
FR, 06. 11. 2006
Glücklicher Punkt dank Lipsius und Leifermann
Biebrich. Nach dem Spielverlauf und den anderen Ergebnissen in der Fußball-Landesliga Mitte war das 1:1 (0:0) des FC Eddersheim beim FV Biebrich eher ein Punktgewinn. Die Gäste konnten
dabei nie an die starke Vorstellung vom Derby-Sieg bei Germania Schwanheim anknüpfen. Nur Torhüter Andreas Lipsius überzeugte und sicherte seiner Mannschaft mit tollen Paraden einen
Punkt. Auch der Eddersheimer Kassierer André Erle sah die Mannschaft mit dem Punkt gut bedient: „Die hatten mehr vom Spiel. Lipsius hat uns diesen Zähler gerettet.“ Im ersten
Spielabschnitt übertrafen sich beide Mannschaften mit ihren Fehlpässen in der Vorwärtsbewegung. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gastgeber: In der 14. Minute scheiterte Ramos
per Kopf freistehend an Lipsius und Losito köpfte seinen Gegenspieler Samir El Mojahid aus kurzer Distanz an (31.). Kurz vor dem Wechsel zielte nochmals Yildiz mit einer sehenswerten
Volley-Abnahme knapp am Tor vorbei.
Der FC Eddersheim kam im ersten Abschnitt nur zu einer nennenswerten Möglichkeit, als Leifermann nach einer Flanke des aufgerückten Thomas Lindner nicht genug Druck hinter den Ball
brachte und daher an Ademovic scheiterte ( 26.). Auch im zweiten Abschnitt hatten die Biebricher zuerst die guten Chancen. Doch erneut bewährte sich Lipsius gegen Christian Lang (50.) und Losito
(58.). Etwas überraschend ging dann aber der FC Eddersheim in Führung. Eindrucksvoll stellte Timo Leifermann wieder einmal unter Beweis, dass auf ihn Verlass ist. Nach der Hereingabe von
Habersack schob er flach zum 1:0 ein (59.). Fast hätte er nur drei Minuten später für das 2:0 gesorgt, doch nach der Hereingabe von Michael Pawolka köpfte Leifermann über das
Tor. Die Freude über den Führungstreffer währte aber nicht lange. In der 63. Minute traf Yildiz nach Vorarbeit von Losito zum verdienten 1:1. Die Gastgeber waren danach weiterhin
überlegen, echte Chancen ergaben sich für sie aber nicht mehr. Vielmehr hätte der FC Eddersheim fast noch den Siegtreffer erzielt. In der Schlussminute parierte Ademovic noch den
platzierten Schuss des eingewechselten Daniel Reuter. Das wäre des Guten aber auch etwas zu viel gewesen. (cn)
FV Biebrich: Ademovic – Litke – Migge, Beil – Dennis Lang, Commandatore, Yildiz, Ramos (85. Otto), Christian Lang (55. Flindt) – Laufer, Losito (82. Badal)
FC Eddersheim: Lipsius – El Mojahid – Kollmeier, Lindner – Engelhardt (84. Wandschura), Jung, Mothadi, Habersack (70. Daniel Reuter) – Rottenau – Leifermann,
Pawolka
Schiedsrichter: Velten (Wetzlar)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Leifermann (59.), 1:1 Yildiz (63.)
Rhein-Main.net
Spielberichte vom siebzehnten Spieltag
SV 1919 Zeilsheim - FV Biebrich 02 1:3 (1:2) - 11. 11. 2006
02-Jungs machen Spaß
Biebrich setzt sich in Zeilsheim souverän durch
nn. ZEILSHEIM Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 hat den Trend der angenehmen Art durch einen souveränen 3:1 (2:1)-Erfolg beim SV Zeilsheim beibehalten. Aus den letzten fünf
Spielen stehen nunmehr vier Siege und ein Unentschieden zu Buche. Das bietet die Chance, sich bis zur Winterpause auf Rang drei vorzuarbeiten. Das Sonntag-Derby beim SVW wird zeigen, ob die
Aufholjagd weitergeht.
In Zeilsheim leistete sich das junge Team lediglich zwei gemeinschaftliche Aussetzer. Patzer eins wurde mit dem 1:0 bestraft, später rettete der Pfosten. Den Rest bewertete Trainer Bernhard
Raab durchweg positiv: "Die Jungs machen im Moment einfach richtig Spaß."
Was daran liegen mag, dass inzwischen jeder sein Plätzchen im Dienst der Mannschaft gefunden hat. Beispielsweise der Ex-Wallufer David Comandatore, der vom Manndecker zum Abräumer vor
der Abwehr geworden ist. "Das passt haargenau zu seinen kämpferischen und läuferischen Qualitäten", so Raab. Etabliert im hinteren Bereich haben sich zudem Robert Beil und Dennis Lang.
Vorne funkt es ohnehin: So traf Bobby Ramos per Direktabnahme.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, D. Lang, Litke, Comandatore (72. Otto), Yildiz, D. Flindt, Losito (87. Badal), Ramos (78. Ruthard), Laufer
Tore: 1:0 Vranesevic (23.), 1:1 Ramos (33.), 1:2 Comandatore (43.), 1:3 Otto (79.)
SR: Putz (Langen)
Zu.: 130
WT, 13. 11. 2006
Nun verliert auch Zeilsheim zu Hause
Zeilsheim. Am letzten Spieltag der Hinrunde in der Fußball-Landesliga Mitte hat es nun auch den SV Zeilsheim erwischt: Durch das 1:3 (1:2) gegen den FV Biebrich musste die Mannschaft von
Trainer Erich Rodler die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Erstmals in dieser Saison dominierten nicht „die Grünen“ auf dem Hartplatz an der „Hohen Kanzel“,
sondern die Gäste. Das erkannten auch die etwa 100 Zuschauer an.
„In Zeilsheim war das bisher die stärkste Mannschaft, die hier aufgetreten ist. Ich hatte erstmals nicht das Gefühl, dass wir ein Heimspiel haben. Heute konnten wir uns einfach
nicht durchsetzen“, musste Trainer Erich Rodler eingestehen. Biebrich war von Beginn an druckvoller. Bei den ersten Möglichkeiten von Ramos (11.) und Yildiz (14.) war noch Torhüter
Steven Barron zur Stelle. Völlig überraschend ging dann aber der SV Zeilsheim in der 26. Minute in Führung. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Santo Filipelli kam
der Ball zu Zoran Vranesevic. Trotz Bedrängnis nahm der Stürmer den Ball gekonnt mit der Brust an und traf zum 1:0. Doch auch dieser Rückstand konnte die agilen Gäste nicht
aufhalten. In der 28. Minute scheiterte Commandatore mit einem Kopfball an Barron. Dann war aber auch der Torwart machtlos. Nach einem Abstimmungsfehler zwischen Christopher Adams und Aman Momand war
Ramos zur Stelle und traf mit einer Volleyabnahme zum längst verdienten 1:1 (33.).
Und auch danach ließ Biebrich nicht nach. Daniel Flindt zielte mit einem Freistoß ganz knapp vorbei. Fast wären dann aber die Zeilsheimer wieder in Führung gegangen. Mit der
zweiten gelungenen Aktion, einem Doppelpass zwischen Momand und Filipelli, traf der ansonsten schwache Spielgestalter Filipelli nur den Pfosten (41.). Besser machten es die Gäste. In der 43.
Minute setzten sie nach dem Freistoß von Flindt nach. Erst scheiterte Laufer nochmals an Barron, doch Commandatore schob zum 2:1 ein. Passend zum Spielverlauf lagen Oliver Kahles und Barron
machtlos auf dem matschigen Boden im Zeilsheimer Tor.
Den Gastgebern war auch im zweiten Abschnitt anzumerken, dass die zahlreichen Ausfälle momentan sogar zu Hause nicht kompensiert werden können. Biebrich bestimmte die Partie weiter nach
Belieben. Laufer (51.) und vor allem der eingewechselte Otto (81., 88.) hätten das Resultat deutlicher gestalten können. Zeilsheim brachte dagegen kaum noch etwas zu Stande. In der 79.
Minute traf Otto nach einem der zahlreichen Konter dann zum verdienten 3:1-Endstand. (cn)
FNP, 13. 11. 2206
Spielberichte vom achtzehnten Spieltag
SV Wiesbaden - FV Biebrich 02 0:2 (0:1) - 19. 11. 2006
Derby an clevere Biebricher
SV Wiesbaden scheitert an 02-Keeper Ademovic und unterliegt 0:2
bu. WIESBADEN Im Stadtderby in der Fußball-Landesliga zwischen dem SV Wiesbaden und dem FV Biebrich 02 setzten sich die etwas cleverer wirkenden Nullzweier vor 250 Zuschauern im Stadion an
der Berliner Straße verdient mit 2:0 (1:0) durch.
"Alles wird gut", verkündete SVW-Vorstandsmitglied Stefan Krey vor der Partie über den Platzlautsprecher. Damit hatte er allerdings nicht den Ausgang des Derbys gemeint, sondern die
Entwicklung im Zusammenhang mit dem Umzug des SV Wehen nach Wiesbaden. Auch Abteilungsleiter Franz Scheidgen gibt sich in dieser Sache optimistisch. "Wir freuen uns drauf, denn wir können davon
nur profitieren", sieht Scheidgen gute Chancen für seinen Klub.
Die hatte der Sportverein auch im Spiel, doch Biebrichs Keeper Denis Ademovic parierte zwei Mal großartig. Zu diesem Zeitpunkt führten die Nullzweier schon 1:0, weil Daniel Flindt einen
Freistoß aus 22 Metern unhaltbar in den oberen linken Winkel zirkelte. Als die Gastgeber schon den Ausgleich bejubelten, hatte Schiedsrichter Schwöbel etwas dagegen. Ademovic soll im
Fünfmeterraum angegangen worden sein. Aus Sicht der Gastgeber eine zweifelhafte Entscheidung.
Dass nach der Pause dem Spielball nach einem Pressschlag mit lautem Seufzer die Luft entwich, besaß für das intensive Match keinen Symbolcharakter. Vielmehr lieferten sich die Kicker
auf dem tiefen Stadionrasen ein kampfbetontes, aber jederzeit faires Duell. Mit dem besseren Ende für die Biebricher. Nach einem langen Ball wartete Dennis Losito genau auf den richtigen Moment,
um den heranstürmenden Ümit Yildiz mustergültig zu bedienen, der per Kopf das 2:0 und die Vorentscheidung besorgte. Der SVW gab zwar nicht auf, brachte aber nichts Zwingendes mehr
zustande. "Uns hat ein Tor gefehlt", trauerte Scheidgen den Gelegenheiten im ersten Durchgang nach. Dennoch gab es für ihn am Ausgang des Derbys nichts zu rütteln: "Biebrich war einen Tick
cleverer und hat verdient gewonnen." Biebrichs zufriedener Trainer Bernhard Raab ("Wir haben gegen eine starke Mannschaft zu null gespielt") hatte gegen diese Analyse nichts einzuwenden. "Schade nur,
dass durch die ungünstigen Platzverhältnisse kein besseres Spiel möglich war." Nach acht ungeschlagenen Spielen in Folge wandert der Blick der Nullzweier nun in Richtung
Tabellenspitze. "Nach oben haben wir uns keine Grenzen gesetzt", schmunzelte Bernhard Raab nach dem Derbysieg. Klar ist, dass die Biebricher zumindest fünftklassig bleiben wollen. Dazu
müssten sie in der Saison 2008/2009 in der Oberliga spielen.
WK, 20. 11. 2006
Spielberichte vom neunzehnten Spieltag
FV Biebrich 02 - SG 1932 Walluf 4:1 (2:0) - 25. 11. 2006
Biebricher sind hochmotiviert
4:1-Sieg im Derby über matte Wallufer / Nur Achampong hält dagegen
nn. BIEBRICH Bei Biebrich02 war die Motivations-Menge exakt bemessen, bei der SG Walluf schien die Überdosis guter Vorsätze für innerliche Blockaden zu sorgen.
Gegensätzlichkeiten, die im Derby der Fußball-Landesliga in einen glatten 4:1 (2:0)-Erfolg der Heimelf mündeten.
Die Rheingauer hatten sich unter der Woche in blauen Trikots angekündigt, also in der Biebricher Vereinsfarbe. Kapitän Kenny Achampong (40) hatte die Motivationstrommel geschlagen,
Trainer René Keutmann die Vierer- in eine Dreierabwehrkette verwandelt, mit Francesco De Oliveira und Dimi Tsakas zwei Spitzen eingeplant. Doch irgendwie schlugen alle Maßnahmen fehl.
Bis auf Oldie Achampong, der vom Start weg spielte, rackert und grätschte, wirkte der junge Rest von Walluf auf dem ungewohnten Naturrasen angesichts der milden Temperaturen wie von einer
Frühjahrsmüdigkeit gelähmt.
Die Biebricher agierten dagegen wie nach einer Frischzellenkur: Die Flanke des Ex-Wallufers David Comandatore nickte Dennis Losito freistehend ins Netz der SG-Schlafmützen. Bald darauf
bügelte Gäste-Spieler Rami Azakir seinen Stellungsfehler mit einem Strafraumfoul an 02-Spielführer Ümit Yildiz aus. Michel Badal verwandelte den Strafstoß für die in
Weiß-Rot spielenden Biebricher, deren Torhüter Denis Ademovic vor der Pause einen Kopfball von Ingo Tepper aus der Ecke fischte.
Das Anschlusstor - Robert Beil lenkte eine Hereingabe von Dennis Ilsemann ins eigene Netz - brachte Spannung. Doch symptomatisch für Wallufs dürftige Vorstellung war der Aussetzer von
Felix Augustini. Kurt Migge luchste ihm wenige Meter vor dem SG-Tor den Ball ab und bediente Badal, der zum 3:1 versenkte. Beils 4:1 geriet zur Zugabe. Yildiz und Daniel Flindt (Lattentreffer) hatten
weitere 02-Chancen ausgelassen.
"Unsere Mannschaft harmoniert", sieht Trainer Bernhard Raab Platz zwei in Reichweite, der zu Aufstiegsspielen berechtigt. "Das frühe 1:0 hat unsere Vorsätze über den Haufen
geworfen. Dazu haben wir 80 Prozent der Kopfbälle verloren, und die Mannschaft muss das aufsaugen, was Kenny an Einsatz vorlebt", analysierte SG-Coach René Keutmann, der beim
Türkischen SV Wiedergutmachung erwartet.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, D. Lang, Litke (55. S. Odisho), Comandatore, Yildiz, D. Flindt (76. Ruthard), Losito (65. Ramos), Badal, Laufer.
SG Walluf: Piemonte; Achampong, Tepper, C. Gebhardt, Azakir (46. Achhoud), Augustini (76. Yolver), C. Poharetzki (76. Conradi), Ilsemann, Wilhelm, Tsakas, De Oliveira.
Tore: 1:0 Losito (8.), 2:0 Badal (30./Foulelfmeter), 2:1 Ilsemann (48.), 3:1 Badal (71.), 4:1 Beil (86.)
SR: Öztürk (Rüsselsheim)
Zuschauer: 320
WK, 27. 11. 2006
Spielberichte vom zwanzigsten Spieltag
VfB 1924 Aßlar - FV Biebrich 02 1:2 (1:1) - 02. 12. 2006
Biebrich lässt sich nicht bremsen
2:1-Kraftakt in Aßlar beschert Rang drei / Siebter Sieg im achten Spiel
nn. ASSLAR Langsam wird´s unheimlich! Die Fußballer des FV Biebrich 02 streben mit Macht in Richtung Landesliga-Spitze. Auch beim VfB Aßlar waren sie nicht zu bremsen, siegten
nach einer von Abwehrarbeit geprägten zweiten Halbzeit mit 2:1 (1:1). Stolze 22 Punkte aus acht Spielen und der Sprung auf Rang drei schüren vor dem abschließenden Derby gegen den
Türkischen SV die Aufstiegs-Euphorie.
In Aßlar war zunächst ein früher Rückstand zu verdauen. Der VfB erwies sich in der Folge aber als freundlicher Gastgeber. So durfte sich Biebrichs Daniel Flindt nach seinem
Freistoß zum 1:1 bei einem Akteur der Heimelf bedanken, der seinen Schuss abgefälscht hatte. Auch beim Siegtor stand Aßlar Pate: Ein von Tobias Laufer ausgeführter Einwurf wurde
verlängert. Dennis Losito erfasste die Situation, legte aus der Drehung für Michel Badal vor, der nur einzudrücken brauchte (57.).
Den Rest der Partie verbrachten die Gäste in der eigenen Hälfte. Doch Aßlars Offensiv-Riesen brachten die Kugel im Reigen ständiger Standardsituationen nicht mehr über
die Linie. Das Verdienst von Torhüter Denis Ademovic und dessen Vorderleuten.
"In dieser Phase standen wir schon gehörig unter Druck, und ich hätte mir den ein oder anderen konstruktiven Entlastungsangriff gewünscht. So war es am Ende der unsicherste Erfolg
unserer Serie", zog 02-Trainer Bernhard Raab nach der Revanche für die 0:2-Hinspiel-Niederlage Bilanz. Gleichwohl greifen alle Rädchen ineinander. Angesichts dieser Harmonie werden sich in
der Winterpause Veränderungen in Grenzen halten - Raab vertraut ganz dem vorhandenen Personal.
FV Biebrich 02: Ademovic; Beil, Litke, D. Lang, Comandatore, Migge, Yildiz, D. Flindt (83. Ruthard), Laufer (65. Ramos), Badal, Losito (78. S. Odisho)
Tore: 1:0 Öztürk (4.), 1:1 Flindt (38.), 1:2 Badal (57.)
SR: Appel (Kassel)
Zuschauer: 230
WT, 04. 12. 2006
Aufsteiger fehlt Glück im Abschluss
Von Wendelin Müller
In den Spitzenspielen der Fußball-Landesliga Mitte geht der VfB Aßlar mit schöner Regelmäßigkeit leer aus. Gestern zog der Aufsteiger gegen den FV Biebrich 02 mit 1:2
(1:1) den Kürzeren. Die Wiesbadener liegen in der Tabelle nun vor dem VfB, dem in einer starken zweiten Halbzeit nur im Abschluss das nötige Glück fehlte, um die Punkte an der Dill zu
behalten.
Dabei verlief der Start ganz nach Wunsch der Hausherren, als Aykut Öztürk in der fünften Minute den ersten Angriff der Aßlarer überlegt zur Führung abschloss. Danach
tat der VfB aber zu wenig. Der Aufsteiger zog sich vor eigenem Publikum weit zurück und überließ den spielstarken Gästen erst einmal das Feld. Die aber kamen gegen die gut
stehende Aßlarer Viererkette zunächst nicht entscheidend zum Zug.
In der 20. Minute hatte Alexander Schmidt nach tollem Zuspiel von Öztürk die dicke Chance zum 2:0, aber sein Heber tippte Zentimeter neben dem rechten Pfosten auf. "Daraus hätten
wir mehr machen müssen", haderte VfB-Coach Udo John schon jetzt mit der Chancenverwertung seiner Elf. Sechs Minuten vor der Pause folgte der Rückschlag: Nach Foul von Johannes Wachter am
starken Michael Badal gab es Freistoß an der Strafraumgrenze. Da Adrian Urban den Schuss von Daniel Flindt mit seinem Schädel unglücklich abfälschte, war Aßlars Keeper Kim
Backhaus beim Ausgleich macht- und schuldlos. Die Gastgeber wachten auf und drängten nach der Pause auf den Sieg. Der Schuss ging aber nach hinten los: Einen eigentlich harmlosen Einwurf
verlängerte Dennis Losito in der 56. Minute in die Mitte, wo Badal aus einem Meter zum 2:1 einschob. Das war gleichzeitig die einzige Möglichkeit der Gäste im zweiten Abschnitt. Denn
es spielte nur noch der VfB. "Es waren der Geschenke zu viel", bemängelte John die Fehler bei den Gegentoren.
Der Ball wollte nämlich trotz einiger guter Chancen nicht mehr ins Biebricher Netz. In der 65. Minute krachte ein Freistoß von Dennis Hild an die Latte. Die Gefahr war im folgenden
Getümmel noch nicht vorbei, doch Schiedsrichter Christian Appel (Schlüchtern) hatte einen seiner wenigen schwachen Momente: Er pfiff Sven Helbigs Chance ab, obwohl FV-Torwart Denis Ademovic
von seinem eigenen Mann umgerannt worden war und nicht - wie von Appel vermutet - von Aßlars Aykut Öztürk behindert wurde. Nach 84 Minuten rettete Ademovic mit einer Hand gegen Öztürk.
In der Schlussphase warf der VfB alles nach vorne. Selbst Backhaus stürmte nun mit. Doch es brachte alles nichts. Als Ademovic auch Helbigs finalen Versuch aus dem Winkel geboxt hatte, war die Partie vorbei.
"Wir hatten heute das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite", gab FV-Trainer Bernhard Raab fairerweise zu. Seine Spieler jubelten, während die Aßlarer konsterniert am Boden saßen.
Denn die Erfolglosigkeit in den Spitzenspielen blieb dem VfB gestern treu.
Aßlar: Backhaus - Gojanaj, Hild, Springer, Wachter - Doffing (46. Helbig), Urban (46. Demirdoeven), Patrick Jung, Schmidt - Saeidi, Öztürk.
Biebrich: Ademovic - Litke - Beil, Lang - Laufer (66. Ramos), Comandatore, Migge, Yildiz, Flindt (83. Ruthard) - Losito (81. Odisho), Badal.
Schiedsrichter: Appel (Schlüchtern)
Tore: 1:0 Öztürk (5.), 1:1 Flindt (39.), 1:2 Badal (56.)
Zuschauer: 180
Gelbe Karten: Springer, Helbig (Aßlar)
mittelhessen.de, 04. 12. 2006
Spielberichte vom einundzwanzigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - Türkischer SV 5:1 (2:1) - 09. 12. 2006
Seriensieger ohne Publikum
Minikulisse beim Biebricher 5:1-Derbyerfolg über den Türkischen SV
nn. BIEBRICH Der FV Biebrich 02 steigt in die Fußball- Oberliga auf und kaum einer nimmt Notiz davon. Eine nicht allzu abwegige Vision angesichts der gerade mal 100 Besucher, die sich zum
Anpfiff des Landesliga-Derbys gegen den Türkischen SV eingefunden hatten. Am Ende waren es 150, die das Biebricher 5:1 erlebten.
"Da legt die Mannschaft eine tolle Erfolgsserie hin, aber keiner in Biebrich macht sich auf den Weg zum Sportplatz. Das ist wirklich eine Schande. Über die Oberliga brauchen wir unter diesen
Umständen erst gar nicht zu philosophieren", machte Klubchef Horst Klee seinem Unmut Luft. Zur gähnenden Leere auf den Rängen gesellte sich ein äußerst unkonzentrierter
Start der 02er. Anders die forschen Türken: Harun Erdogan passte auf Kaan Günüs, der zum 0:1 traf (13.). Der Außenseiter muckte gleich nochmals auf. Caglar Öztürk hatte
offenbar Anschauungs-Unterricht bei den Lupfer-Experten der Bundesliga genommen, zirkelte aus halbrechter Position an den linken Innenpfosten (24.). Da wurde es Daniel Flindt zu bunt. Vehement tankte
sich der Linksfuß durch, schloss kraftvoll zum Ausgleich ab. Ansatzlos traf Michel Badal nach weitem Einwurf von Tobi Laufer zum 2:1. Ein Treffer, der den Türken die Moral raubte.
Im zweiten Abschnitt zwangen Aykut Aksoy (46.) und Jauad Kharraz (58.) Gastgeber-Keeper Denis Ademovic zwar zu zwei Glanztaten, doch für das Toreschießen in der insgesamt
mäßigen Partie blieben die Biebricher zuständig. "Wir werden trotzdem alles geben, um die Klasse zu halten", verspricht Enver Karaca (32). Der TSV-Kapitän ist derzeit mit
Torwarttrainer Abdullah Karaahmet für das Coaching zuständig. Ginge es nach Karaca, bliebe das auf Dauer so: "Wir kennen die Jungs und können sie motivieren. Ein neuer Trainer
müsste sich erst zurechtfinden." Der Vorstand ist nicht abgeneigt, diese interne Lösung zu besiegeln.
Nach dem achten Sieg im neunten ungeschlagenen Spiel überwintert Biebrich im Aufstiegsbereich. "Klar wollen wir die Serie im nächsten Jahr fortsetzen", sagt Torhüter Ademovic. Der
23-jährige Maler ist der bislang konstanteste Spieler des zusammengewachsenen Teams. Sein Ziel ist die Oberliga. "Am liebsten mit Biebrich. Hier stimmt das Umfeld und ich fühle mich wohl."
Auch mit wenig Publikum.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, D. Lang (55. Otto), Litke, Comandatore, Flindt, Badal, Losito, Yildiz (78. Ruthard), Laufer (68. C. Lang)
Türkischer SV: I. Yilmaz; Yurtseven (82. D. Bilgen), Karakaya, Acar, Öztürk, Cosgun (56. Kharraz), Karaca, Balikci (61. Tahiri), Günüs, H. Erdogan, Aksoy
Tore: 0:1 Günüs (13.), 1:1 Flindt (31.), 2:1 Badal (37.), 3:1 Migge (51.), 4:1 Badal (64.), 5:1 C. Lang (90.+2)
SR: Schmidt (Ahlbach)
Zuschauer: 150
WT, 11. 12. 2006
Spielberichte vom zweiundzwanzigsten Spieltag
SC Teutonia Watzenborn/Steinberg - FV Biebrich 02 4:5 (1:2) - 24. 02. 2007
Badal belohnt Biebrichs Moral
Eingewechselter Torjäger erzielt den Siegtreffer beim 5:4 in Watzenborn
nn. WATZENBORN So, als wäre die Winterpause nie gewesen, bieten die Fußballer des FV Biebrich 02 in der Fußball-Landesliga unverändert großes Kino. Bei Teutonia
Watzenborn/Steinberg führten sie 2:0. Das deutete auf einen Langweiler hin. Also mischte Biebrich die Szenerie auf, gestattete der Heimelf drei Tore am Stück und sorgte am Ende für ein
5:4 (2:1)-Happyend.
Nach der eher durchwachsenen Vorbereitung legten die 02er einen Turbostart hin. Linksfüßler Daniel Flindt, der einen Sahnetag erwischte hatte, legte herrlich für Dennis Losito auf,
der per Direktabnahme in Profimanier abschloss. Oldie Roland Gisinger packte einen verwandelten Handelfmeter zum 2:0 drauf. Da hätte keiner mehr auch nur einen Cent auf die wankenden
Watzenborner gewettet.
Die versuchten vorne ihr Heil einzig in Standardsituationen und hatten damit Erfolg. Was auch daran lag, dass Denis Ademovic zwischen den Pfosten nicht unbedingt auf einen Oscar aus war. Der sonst
so zuverlässige Keeper assistierte bei drei der vier Gegentreffer. Also mussten seine Vorderleute Hauptrollen übernehmen. Das taten sie im Verband vorbildlich, kompensierten damit Ademovics
Missgeschicke.
Das glückliche Händchen von Trainer Bernhard Raab kam hinzu. Regisseur Raab schickte Michel Badal auf die Bühne. Der Torjäger münzte seine Wut über die
Nichtberücksichtigung in der Startelf prompt in das Siegtor um. Auch Ehrenmitglied Horst Seilberger, gerade 77 geworden, freute sich. Und Raab sprach nach dem neunten Dreier im zehnten Match von
einer "grandiosen Moral nach zweimaligem Rückstand."
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho (75. Badal), D. Flindt, Gisinger (60. Ramos), C. Lang, Laufer (85. D. Lang), Losito
Tore: 0:1 Losito (7.), 0:2 Gisinger (27./Handelfmeter), 1:2 Salzmann (45.), 2:2 Zahrt (49.), 3:2 Salzmann (65.), 3:3 Flindt (70.), 4:3 Zahrt (75.), 4:4 Comandatore (77.), 4:5 Badal (85.)
Schiedrichter: Künzl (Reichelsheim)
Zuschauer: 120
WT, 26. 02. 2007
Seltsames Spiel: Neun Treffer aus zwei Chancen
Ball kurios: Teutonia unterliegt Biebrich mit 4:5 - Moral nach Rückstand reicht nicht
Uwe Weichsel
SC Teutonia Watzenborn-Steinberg - FV Biebrich 02 4:5
WATZENBORN-STEINBERG. Ein feines Stück für das Kuriositätenkabinett der Fußball-Landesliga Mitte. Das war die erste Partie des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg nach der
Winterpause. Dabei unterlagen die Pohlheimer dem FV Biebrich 02 mit 4:5. Die Akteure auf dem Kunstrasenplatz brachten an der Neumühle das Kunststück fertig, neun Tore zu fabrizieren, obwohl
es insgesamt nur zwei ernsthafte Chancen gab. Einer der zwei herausgespielten Treffer fiel bereits nach sechs Minuten. Da nutzten die Biebricher einen Ballverlust der Teutonen im Mittelfeld. Daniel
Flindt wurde auf der linken Seite geschickt und flankte ohne große Gegenwehr maßgerecht in die Mitte zu Dennis Losito. Diesem wurde sieben Meter vor dem Tor viel zu viel Platz gelassen:
0:1. Auch im weiteren Spielverlauf wirkten die Gastgeber lethargisch. Dennoch traf sie das 0:2 unverdient. Bei einem Konter lief Roland Gisinger auf den SC-Kasten zu, wurde aber von Robert Brück
eingeholt. Gisinger kam so nur aus einer ungefährlichen Position vom rechten Strafraumeck aus zum Schuss. Dabei prallte der Ball an die Hand von Brück, woraufhin Schiedsrichter Patrick
Künzl (Beienheim) Elfmeter gab. Eine zumindest sehr harte Entscheidung. Gisinger nahm das "Geschenk" an und verwandelte sicher. Damit schien die Begegnung bereits gelaufen - bis zur 45. Minute.
Hier kam Geburtstagskind Stefan Salzmann per Kopf an einen Eckball von Fernando Alvedro. Salzmanns Kopfball landete im Tor. So ging es zur Überraschung aller mit 1:2 in die Kabinen.
Nach dem Wechsel zeigte sich immer mehr, dass das Spiel auf dem feuchten Kunstrasen eine undankbare Aufgabe für beide Torleute war. Besonders große Probleme hatte FV-Keeper Dennis
Ademovic. Er machte bei den folgenden Toren keine gute Figur. Das 2:2 fiel in der 49. Minute durch Jens Zahrt. Sein gut getretener Freistoß war als Flanke gedacht. Es kam jedoch niemand an den
Ball, worauf dieser fünf Meter vor dem Tor noch einmal aufprallte und dann im Netz zappelte. Ein Zahrt-Freistoß ging auch dem 3:2 (64.) voraus. Diesmal kam Salzmann kurz vor dem Biebricher
Gehäuse an das Spielgerät und köpfte es mit dem Rücken zum Tor geschickt über Ademovic. Die Freude über die Führung währte jedoch nur fünf Minuten. Dann
traf Flindt mit einem fulminanten 25-Meter-Freistoß zum 3:3.
Erneut vergingen danach nur fünf Minuten bis zum nächsten Treffer. Jens Zahrt zog aus 20 Metern ab. Kurz vor dem Tor sprang der Ball auf und landete unter Mithilfe von Ademovic im Kasten
der Gäste. Noch in der gleichen Spielminute kam es zum erneuten Ausgleich. Der eingewechselte Michel Badal war bis zur Grundlinie durchgezogen, passte auf David Comandatore, der aus kurzer
Entfernung zum 4:4 einschob. Auch das wäre für Watzenborn ein gutes Ergebnis gewesen, doch in der 85. Minute schlugen die 02er noch einmal zu. Dmitri Litke gab einen Freistoß in den
Strafraum herein, der lange unterwegs war. Badal kam dennoch zum Schuss und versenkte zum 4:5-Endstand.
Teutonen-Trainer Dirk Luley sprach nach dem Match seiner Elf ein Kompliment aus, weil sie nach dem 0:2-Rückstand noch herangekommen war. Zugleich machte er klar, dass das Team sich die
Niederlage wegen mangelnder Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung selbst zuzuschreiben habe: "Die Gegentore sind wegen Unkonzentriertheiten gefallen, und das passiert, wenn man körperlich
nicht fit für 90 Minuten ist." Treffend zusammengefasst wurde das Spiel von einem Teutonen-Anhänger, der sich kurz nach dem 4:5 auf den Nachhauseweg machte: "Ich docht die Fassenacht
wär vorbei."
Im Stenogramm:
Teut. W.-Steinberg: Becker; Rebstock, Brück (37. Köhler), Salzmann, Zahrt, Frodermann, Sommer, Binder, Deuker, Alvedro (61. Schmandt), Stasch
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore, Litke, Odisho (67. Badal), Gisinger (58. Ramos), Flindt, Losito, C. Lang, Laufer (89. D. Lang)
Tore: 0:1 Losito (6.), 0:2 Gisinger (FE/28.), 1:2 Salzmann (45.), 2:2 Zahrt (49.), 3:2 Salzmann (64.), 3:3 Flindt (69.), 4:3 Zahrt (74.), 4:4 Comandatore (74.), 4:5 Badal (85.)
Gelbe Karten: Alvedro, Köhler, Zahrt/Gisinger, Laufer, Beil
Schiedsrichter: Künzl (Reichelsheim)
Zuschauer: 80
Gießener Anzeiger, 26. 02. 2007
Spielberichte vom dreiundzwanzigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - VfB 1912 Unterliederbach 4:1 (2:1) - 04. 03. 2007
Biebrichs starke Ballpassagen
Überzeugende 02er bleiben gegen Unterliederbach in der Erfolgsspur
nn. BIEBRICH Das war ein Zuckertag für die Landesliga-Kicker des FV Biebrich 02. Gegen den VfB Unterliederbach feierten sie im elften Spiel den zehnten Dreier. 4:2 (2:1) hieß es nach
einer Darbietung, die Klubchef Horst Klee mit dem Prädikat "sehr gut" versah.
Im Biebricher Lager lösten die Patzer von Wetzlar und Aßlar zusätzliche Freude aus. Zuvor hatten die 02er locker den anfänglichen 0:1-Rückstand weggesteckt. Urgestein
Kurt Migge, Biebrichs Mister Zuverlässig, war nach einer Maßflanke von Oldie Roland Gisinger mit dem 1:1 zur Stelle. Daran schloss sich die tolle Viertelstunde von David Comandatore an.
Der Ex-Wallufer, der bei den 02ern so in etwa den Frings-Part spielt, legte die Betonung auf die beiden letzten Silben seines Nachnamens und erzielte muntere zwei Tore. Nummer zwei per Kopfball. Ein
nicht immer so auffällig spielender, aber inzwischen nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenkender Neuzugang.
Als Liederbach sich mit Nickligkeiten gegen die Niederlage zu stemmen versuchte, hielt Biebrich trotz Migges verletzungsbedingtem Ausscheiden kompakt dagegen, kam durch Michael Badal gar zum 4:1.
Dennis Losito legte einen Pfostentreffer drauf, dann war die Offensiv-Party beendet. "So schöne Ballpassagen habe ich schon lange nicht mehr gesehen", teilte Klee gar ein Zusatzlob aus,
während Trainer Bernhard Raab erkannt hat: "Die Jungs waren einen Tick aggressiver als der Gegner. Sie lassen nie locker, haben ein Ziel vor Augen und sind zu einer echten Gemeinschaft
geworden." Eigenschaften, die das Thema Aufstieg merklich forcieren. Gelänge jetzt auch bei der zweiten Garnitur des SC Waldgirmes ein Dreier, wäre das die optimale Einstimmung für den
Hit gegen Wetzlar, zu dem Klee auf dem Dyckerhoff-Gelände endlich eine ansprechende Kulisse erwartet. Die 170, die gegen Unterliederbach kamen, sind angesichts des Dauerhochs durchaus zu
toppen.
WT, 05. 03. 2007
Unterliederbachs kleines Aufgebot zwei Mal im Tiefschlaf – 2:4
Unterliederbach. Der VfB Unterliederbach kommt nach der Winterpause in der Fußball-Landesliga Mitte nicht aus den Startlöchern und musste sich auch beim FV Biebrich mit 2:4 (1:2)
geschlagen geben. „Die Niederlage ist vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen. Bei den Gegentoren haben wir aber geschlafen“, berichtete der Unterliederbacher Spielausschuss-Vorsitzende
Ralf Zimmer. Wie schlecht es um die Personalsituation bestellt ist, zeigte aber auch, dass Trainer Atze Rompel in Montur auf der Bank Platz nehmen musste, um überhaupt genügend
Auswechselspieler aufbieten zu können.
Dabei waren die Gäste so gut in diese Partie gestartet. Bereits in der dritten Minute verzog Omer Muminovic einen Freistoß knapp. In der 22. Minute traf Soufian Houness nach der
Kopfball-Vorarbeit von Jens Herbert zum 1:0 direkt unter die Torlatte. Vier Minuten später hätte Unterliederbach sogar erhöhen können, doch nach Herberts Einwurf und der
Kopfballverlängerung von Omer Muminovic zielte Armin Czapla aus kurzer Distanz knapp neben das Tor. „Wenn wir da das 2:0 machen, dann gewinnen wir das Spiel“, war sich Zimmer sicher.
Konsequenter beim Ausnutzen der Torchancen präsentierte sich dagegen Biebrich. Badal (25.) und Losito (27.) scheiterten zunächst an Torhüter Torsten Landgraf, doch innerhalb von vier
Minuten hatten die Gastgeber die Partie gedreht. Zunächst erzielte Migge in der 39. Minute nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus den Ausgleich. In der 42. Minute traf Commandatore mit einer
sehenswerten Volleyabnahme aus elf Metern zum 2:1.
Im zweiten Abschnitt blieb Biebrich die aktivere Mannschaft. In der 58. Minute reagierte Commandatore nach einem Lattenkracher am schnellsten und staubte zum 3:1 ab. Außer einem Kopfball von
Muminovic, den Ademovic parierte, hatte Unterliederbach kaum noch etwas zu bieten. Mit einem Kopfball gelang dem Biebricher Badal nach einer Stunde sogar das 4:1. Unterliederbach kam zwar durch
Czapla nach einer Flanke von Soufian Houness noch zum 2:4. Bei den Möglichkeiten von Czapla und Herbert in der Schlussphase fehlte den Gästen aber die nötige Durchsetzungskraft.
„Wir haben in jeder Halbzeit fünf Minuten geschlafen, das haben sie ausgenutzt“, resümierte Zimmer enttäuscht. (cn)
FNP, 05. 03. 2007
Spielberichte vom vierundzwanzigsten Spieltag
SC Waldgirmes II - FV Biebrich 02 2:2 (0:2) - 11. 03. 2007
Biebricher gewähren zu viele Freiräume
02er kassieren in Waldgirmes späten Ausgleich
nn. WALDGIRMES Nürnberg gegen Frankfurt lässt grüßen. Wie die Eintracht, so führte auch Fußball-Landesligist FV Biebrich 02 beim SC Waldgirmes II mit 2:0 und
kassierte ebenso in der Schlussphase die Treffer zum 2:2-Endstand. Keine optimale Einstimmung für den Samstag-Hit gegen Spitzenreiter Wetzlar.
Mit dem früheren Wehener Regionalliga-Spieler Frank Wilde anstelle des erkrankten Ex-Kapitäns Kurt Migge ging Biebrich anfangs äußerst konzentriert zu Werke. Oldie Roland
Gisinger servierte Youngster Michel Badal einen Eckstoß maßgerecht auf die Stirn. Das 1:0 nach 17 Minuten brachte Sicherheit und beflügelte den Torschützen. Badal eroberte im
Mittelfeld den Ball und schloss mit gewohnter Dynamik zum 0:2 ab. Fast hätte Gisinger noch erhöht.
Es roch aus Biebricher Sicht nach einem gemütlichen Nachmittag mit drei Punkten. Doch weit gefehlt. Die Waldgirmeser Oberliga-Reserve, durchaus mit fußballerischen Qualitäten und
Kampfgeist ausgestattet, dachte nicht im Traum ans Aufgeben. "Es war keineswegs so, dass wir die Zügel haben schleifen lassen. Aber in der Abwehr haben wir durch Stellungsfehler entscheidende
Freiräume gewährt. Das war extrem ärgerlich", hatte 02-Coach Bernhard Raab an den Gegentoren zu knabbern.
Ansonsten hielt er sich mit Vorwürfen zurück, trauerte gleichwohl ausgelassenen Chancen nach. Selbst in der Nachspielzeit war das Siegtor noch möglich. David Comandatore, der beim
4:2 über Unterliederbach doppelt getroffen hatte, klebte unmittelbar vor dem Abpfiff das Pech am Schussbein. Sein Versuch streifte den Außenpfosten. In einem Spiel, in dem Biebrich unter
dem Strich zwei Zähler liegen ließ.
FV Biebrich 02: Ademovic; Wilde (71. D. Lang), Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho, Gisinger (71. Ramos), D. Flindt, Losito (65. Laufer) Badal, C. Lang
Tore: 0:1, 0:2 Badal (17./23.), 1:2 Sofinski (77.), 2:2 Hässler (86.)
Schiedsrichter: Stock (Homberg/Efze)
Zuschauer: 140
WT, 12. 03. 2007
Lahnauer tanken Selbstvertrauen
Von Kirsten Ohlwein
Erst den Gegner durch eigene Fehler aufgebaut und ins Spiel gebracht und dann in der zweiten Halbzeit die Nerven behalten und durch zwei späte Tore Selbstvertrauen getankt und einen Punkt
gewonnen. So lautet das Fazit für Fußball-Landesligist SC Waldgirmes II nach der Partie gegen den FV Biebrich 02, in der die Lahnauer beim 2:2 das Ergebnis aus dem Hinspiel
wiederholten.
Die Hausheren spielten den aufstiegsambitionierten Gästen munter in die Karten und ermöglichten dem FV zwei Tore durch zwei ganz dicke Patzer. Eine Viertelstunde lang konnte sich das
Team von Trainer Armin Hickl dem Druck der Biebricher erwehren, dann führte der Sturmlauf der Gäste unweigerlich zu Fehlern. Vor allem Michel Badal irritierte die SC-Defensive um Leif
Meffert immer wieder. Badal war es dann auch, der nach 17 Minuten nach einer Ecke von Roland Gisinger zum 1:0 einnickte.
Und auch sechs Minuten später war die Lahnauer Hintermannschaft nicht auf der Höhe, als erneut Badal diesmal einen Schnitzer von Marcel Hahn nutzte, um völlig freistehend vor Keeper
Dusan Olujic auf 2:0 zu erhöhen. Waldgirmes lieferte bis zu diesem Zeitpunkt eine schwache Vorstellung ab. Die Befürchtung, dass diese Partie für den Gast noch höher ausgehen
könnte, bestätigte sich aber nicht und auch Hickl hatte noch daran geglaubt, das Spiel zu drehen: "Die Jungs sind zurückgekommen und haben sich nicht aufgegeben. Ich wusste, dass sie
diese Stärke haben", freute sich der Coach, sah aber auch die Schwächen seiner Elf: "Man muss aber natürlich sagen, dass die Summe unserer eigenen Fehler viel zu hoch war. Wir haben
Biebrich zum Toreschießen regelrecht eingeladen."
Doch nach der Halbzeit und zwei Auswechslungen auf Waldgirmeser Seite - Florian Rauber kam für Hahn, Gino Riccitelli für den farblosen Steffen Jordan - wendete sich das Blatt für
den SC zum Guten.
Den druckvollen Fußball spielte nun Hickls Mannschaft, von Biebrich kam lange Zeit nicht mehr viel. Den Auftakt der Offensive startete Mario Schappert, der die Gäste mit einem
Pfostenschuss aufhorchen ließ (59.). Allerdings dauerte es noch weitere 18 Minuten, ehe die mutige Lahnauer Elf für die Bemühungen belohnt wurde. Der in der ersten Halbzeit
überfordert wirkende Meffert ließ bei einem Solo gleich drei Biebricher stehen und legte Michael Sofinski mustergültig zum 1:2 auf (77.). Dass für den Sportclub noch ein Punkt
drin zu sein schien, war den 130 Zuschauern spätestens zu diesem Zeitpunkt klar. Die Abwehr der Biebricher wackelte bedenklich, zudem ließ der eingewechselte Roberto Manuel Ramos die
dickste Chance in der zweiten Halbzeit aus, was neun Minuten vor Schluss beim Stand von 2:1 für die Gäste die Entscheidung gewesen wäre.
Stattdessen kämpfte Waldgirmes jetzt um jeden Ball, und ein schöner Schlenzer von Steven Hassler (86.) bedeutete einen verdienten Punktgewinn für die Lahnauer. Ein Punkt, über
den sich nur Biebrichs Trainer Bernhard Raab nicht so recht freuen wollte: "Eigentlich wollten wir den Abstand auf Eintracht Wetzlar nicht größer werden lassen vor dem Spiel in der
nächsten Woche. Jetzt sind es aber sieben Punkte Rückstand. Das ist einfach ärgerlich."
Waldgirmes II: Olujic - Meffert - Hahn (46. Rauber), Freund - Baum, Schlierbach, Stein (73. Neumann), Sofinski - Hassler, Schappert - Jordan (46. Riccitelli)
Biebrich: Ademovic - Wilde (70. Lang), Beil, Litke, Odisho - Comandatore, Gisinger (70. Ramos), Flindt, Lang - Losito (65. Laufer), Badal
Schiedsricher: Stock (Ober-Ofleiden)
Tore: 0:1 Badal (17.), 0:2 Badal (22.), 1:2 Sofinski (77.), 2:2 Hassler (86.)
Zuschauer: 130
mittelhessen.de, 12. 03. 2007
Spielberichte vom fünfundzwanzigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - SG Eintracht 05 Wetzlar 2:1 (1:1) - 17. 03. 2007
Biebrich 02 siegt 2:1 im Spitzenspiel
nn. BIEBRICH Durch das 2:1 (1:1) über Tabellenführer Eintracht Wetzlar hat Biebrich 02 die Spannung im Titelrennen geschürt und sich in den engen Kreis der Anwärter
katapultiert. Oberliga-Niveau hatte auf jeden Fall der Jubel von Dennis Losito, dessen später Treffer die Partie entschied.
So fand ein anfangs trister Nachmittag vor lediglich 160 Zuschauern für die 02er einen strahlenden Abschluss. Was einzig Losito zu verdanken war. Etliche Male war der Stürmer zuvor ins
Abseits getappt, hatte glücklos gerackert und war eigentlich reif für die Bank. Aber dann stand er goldrichtig. Als ein Wetzlarer die Kugel auf die Brust bekam, drückte der
26-Jährige den Abpraller über die Linie, entledigte sich im selben Augenblick seines Trikots und setzte zum Jubelsprint mit anschließendem Kniefall an. "Man muss eben immer lauern",
meinte der Torjäger selbstbewusst. Trainer Bernhard Raab hatte ein feines Näschen für Lositos Instinkt bewiesen. "Ein Unentschieden wäre wie eine Niederlage gewesen. Doch jetzt
sind wir vorn mittendrin im Geschehen", glaubt der Coach fest an eine Sogwirkung des Last-Minute-Sieges. Ein Erfolg, der aber nicht über längere Schwächephasen hinwegtäuschen
darf. Das Ausscheiden von Torhüter Dennis Ademovic (Blessur im linken Hüftbereich) und das 0:1 nach einem kapitalen Schnitzer von Dimi Litke ließen gegen die stärkste
Auswärts-Abwehr der Liga Schlimmes befürchten.
Erst kurz vor der Pause platzte Biebrichs Offensivknoten. Roland Gisinger flankte mit Überblick, und Michel Badal verwandelte mit toller Direktabnahme. Bis zu Lositos Abstauber entwickelte
sich in Halbzeit zwei ein kämpferisches Patt, ehe sich Spielausschuss-Chef Thomas Utikal bestätigt sah: "Unsere Mannschaft besitzt einfach Moral."
FV Biebrich 02 : Ademovic (15. Knapschinski); Migge, Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho, Gisinger (62. Yildiz), Flindt (84. Ramos), Badal, Losito, C. Lang
Tore: 0:1 Dern (31.), 1:1 Badal (43.), 2:1 Losito (86.)
Schiedsrichter: Berg (Bischofsheim)
Zuschauer: 160
WT, 19. 03. 2007
Spielberichte vom sechsundzwanzigsten Spieltag
Sportfreunde Blau-Gelb Marburg - FV Biebrich 02 1:2 (1:1)- 25. 03. 2007
Kurt Migge sorgt für Biebricher Happyend
02er mühen sich zum 2:1 bei BG Marburg
nn. MARBURG Biebrich 02 und die vermeintlichen Pflichtaufgaben in der Fußball-Landesliga. Sie bleiben mühevoll. Bei BG Marburg reichte es immerhin zu einem 2:1 (1:1)-Erfolg. Das
lässt die 02er bis auf einen Zähler an den derzeitigen Aufstiegsrang zwei heranrücken. Ex-Kapitän und Klub-Urgestein Kurt Migge (34) köpfte nach Flanke von Bobby Ramos das
späte Siegtor.
Gäste-Coach Bernhard Raab musste einem personellen Engpass Tribut zollen. Christian Lang, Tobi Laufer, Jens Ruthard und Daniel Otto fehlten aufgrund von Verletzungen, Frank Wilde war
beruflich verhindert und Roland Gisinger aus privaten Gründen. So tauchte Kapitän Bobby Ramos erstmals nach langer Zeit in der Startelf auf. Was nichts daran änderte, dass sich der
Favorit schwer tat.
Ein zweifelhafter, angeblich von David Comandatore verursachter Strafstoß brachte Marburg sogar die Führung. Biebrich benötigte seinerseits einen Handelfmeter zum Ausgleich.
Verbissen kämpfte die Heimelf in der Folge um jeden Zentimeter Raum, bevor Ramos und Migge im Duett für das Happy-End sorgten. "Das sind einfach undankbare Spiele, die man schnell abhaken
und nicht näher analysieren muss", blickt Raab bereits auf den Freitag-Auftritt gegen Wetzlar-Bezwinger VfB Marburg. Dann gilt es wohl, ein Abwehrbollwerk zu knacken.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho, D. Lang (75. Yildiz), Flindt, Ramos (85. Vicentic), Badal, Losito
Tore: 1:0 Weidenhaus (30./Foulelfmeter), 1:1 Odisho (41./Handelfmeter), 1:2 Migge (80.)
Schiedsrichter: Keil (Kronberg)
Zuschauer: 200
WT, 26. 03. 2007
Spielberichte vom siebenundzwanzigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - VfB 1905 Marburg 0:1 (0:1) - 30. 03. 2007
Biebricher beißen sich Zähne aus
nn. BIEBRICH Die imponierende Serie des Fußball-Landesligisten FV Biebrich 02 mit zwölf Siegen und zwei Unentschieden ist gerissen. Gegen den VfB Marburg verpasste das Team den Sprung
auf Rang zwei, unterlag 0:1 (0:1). Die erste Niederlage der Blauen seit dem 3. Oktober 2006.
Einmal mehr gerieten die 02er in dieser Saison in Rückstand. Nach einem Freistoß an den Pfosten fälschte ein Biebricher den Abpraller ins eigene Tor ab. Ein Härtetest für
Nerven und Moral. Die Heimelf kickte in der Folge durchaus kultiviert, vergaß aber das Toreschießen. Kurt Migge, Michel Badal und Ümit Yildiz schnupperten am Ausgleich.
Auch beim Powerplay der zweiten Hälfte biss sich der Tabellendritte auf dem kleinen Kunstrasenplatz gegen robuste Marburger die Zähne aus. Nach erfolgreichen Monaten ein Rückschlag
an einem rabenschwarzen Tag, aber nicht das Aus im Aufstiegsrennen.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho, D. Flindt, Yildiz, Ramos, Losito (61. Gisinger), Badal
Tor: 0:1 Hermann (28.)
SR: Willmann (Altheim)
Zuschauer: 200
Gelb-Rot: Schütz (88./Marburg)
WT, 31. 03. 2007
Hermann trifft ins Schwarze
Von Rainer Maaß
Mit dem Schlusspfiff und dem damit amtlichen 1:0 (1:0)-Sieg von Fußball-Landesligist VfB Marburg bei Aufstiegsanwärter FV Biebrich 02 zückte Wetzlars Spielausschusschef Rudolf
Richter seinen Geldbeutel. "Im Auftrag unseres Trainers Peter Cestonaro dürft ihr euch eine Kiste Bier kaufen", erklärte Richter VfB-Coach Volker Münn. Die Marburger hatten dem
Wetzlarer Konkurrenten soeben auf dessen Platz die erste Niederlage seit 14 Partien zugefügt.
Den Marburgern war vom Anpfiff an anzumerken, dass sie den Schwung vom Kantersieg über Aufstiegsaspirant Eintracht Wetzlar mit nach Biebrich genommen hatten. Gerade einmal 180 Sekunden waren
auf dem Kunstrasengeläuf absolviert, als Denis Müller bereits die erste Großchance besaß. Der Gästetorjäger brachte das Kunststück fertig, den Ball freistehend
und drei Meter vor dem Gehäuse gut zwei Meter vorbeizuzirkeln.
Vier Minuten später strich ein Distanzschuss von Robert Schulz nur um wenige Zentimeter über den Kasten der Platzherren. Von diesen kam besonders in Sachen Flügelspiel zu wenig. Die
Marburger machten beide Außenbahnen dicht und standen im Abwehrzentrum ebenso kompakt wie aufmerksam. Beton rührten sie aber keineswegs an.
Wann immer sich die Chance zum Konter bot, schwärmten die Schützlinge von Trainer Volker Münn aus. Manuel Hermann besorgte nach einer knappen halben Stunde die VfB-Führung.
Sein fulminanter Freistoß flog via Wade von Biebrichs Robert Bein und Innenpfosten zum 0:1 ins Tor der Platzherren. Diese hatten das Gehäuse von VfB-Kepper Dennis Katz, der den
erkälteten und erstmals seit dem Oberliga-Abstieg fehlenden Alessandro Casella vertrat, nur einmal wirklich in Bedrängnis bringen können. Ümit Yildiz wurde bei seinem Schuss
jedoch von Robert Schulz geblockt (24.).Raab: "Machen alles verkehrt" "Wir machen heute alles verkehrt", schimpfte Biebrichs Trainer Bernhard Raab. Nach der Pause buchten seine Jungs mehr Ballbesitz,
gewannen verstärkt Zweikämpfe und forcierten das Flügelspiel.
Mehr als Sargon Odishos knapp verzogener Distanzschuss sprang allerdings nicht heraus. Im Gegenteil. Im Zuge ihrer Konterbemühungen waren die Gäste gefährlicher und hätten
durch Möglichkeiten von Marlon Schick (78.), Denis Müller (83.) sowie Robert Schulz (86.) sogar höher führen müssen.
"Eine große kämpferische Leistung meines Teams, das sich das Zittern hätte ersparen können", jubelte VfB-Trainer Volker Münn.
FV Biebrich 02: Ademovic -Migge - Beil, Comandatore - Litke, Odisho, Losito (61. Gisinger), Flindt, Ramos - Yildiz, Badal
VfB Marburg: Katz - Abali - Kasseckert, Akci (14. Grunert) - Hermann (86. Drescher), Jencik, Schulz, Kleemann, Schick - Czyrzewski (80. Cannon), Müller
Schiedsrichter: Willmann (Altheim)
Zuschauer: 150
Tor: 0:1 Hermann (29.)
Gelbe Karte: Comandatore, Losito (Biebrich), Abali, Schulz, Jencik (Marburg)
Gelb-rote Karte: Abali (87. Marburg)
mittelhessen.de, 31. 03. 2007
Spielberichte vom achtundzwanzigsten Spieltag
FSV Schröck 1921 - FV Biebrich 02 4:1 (1:1) - 15. 04. 2007
Schwarzer Tag für Biebrich 02
nn. SCHRÖCK Es gibt Tage, an denen ballen sich die negativen Einflüsse. Einen solchen erlebte Aufstiegskandidat FV Biebrich 02 beim abstiegsbedrohten FSV Schröck. Personeller
Engpass, motivierter Gegner, Abwehrpannen und fehlende Durchschlagskraft der Offensive führten zu einer unerwarteten 1:4 (1:1)-Schlappe - die zweite Niederlage am Stück des
Fußball-Landesligisten, der zuvor ganz lange auf einer Erfolgswelle gesurft war.
Am Sonntag im Schlager gegen Wehen II muss die Mannschaft schleunigst den Hebel zum Positiven umlegen. "Eine weitere Niederlage, und es ginge für uns nur noch um Platz drei", folgert Trainer
Bernhard Raab angesichts fehlender Lichtblicke. Immerhin: Sollte Wehens Reserve Meister werden, würde auch der Zweite in die Oberliga einziehen, dem Dritten bliebe die Teilnahme an den
Aufstiegsspielen.
In der augenblicklichen Lage sieht es aber nicht unbedingt danach aus, dass Biebrich bis zum Ende zu den Top-Drei zählt. In Schröck musste sich Trainer Raab ("Ich verspüre keine
gesteigerte Lust auf einen Einsatz") notgedrungen ein Ersatzspielertrikot überstreifen. Denn neben den verletzten Ümit Yildiz, Daniel Otto und Jens Ruthard waren die in Urlaub befindlichen
Tobi Laufer und David Comandatore nicht verfügbar. "Das war schon länger bekannt. Ich mache den beiden keinen Vorwurf. Hypothetisch außerdem, ob wir mit ihnen gewonnen hätten",
nahm Raab (41) das Duo in Schutz, filterte vielmehr den Aspekt des abhandengekommenen konstruktiven Spielaufbaus als "derzeit größte Schwäche" heraus.
Einzig beim Stand von 1:1, als der angeschlagene Christian Lang am Führungstor schnupperte, bot Biebrich Paroli. Ansonsten ging nichts an einem rabenschwarzen Tag.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Beil, Wilde, S. Odisho, Litke (78. Badal), Gisinger, D. Flindt, Ramos, C. Lang (65. Vicentic), Losito
Tore: 1:0 C. Vollmer (7.), 1:1 Ramos (20.), 2:1 C. Vollmer (68.), 3:1, 4:1 Marankos (75./90.+3)
SR: Wahl (Laufdorf)
Zu.: 250
Gelb-Rot: Losito (88./Biebrich)
WT, 16. 04. 2007
Kleiner Vollmer spielt groß auf
Von Rainer Maaß
Inmitten der Schröcker Jubeltraube war der nur 1,62 Meter große Matchwinner nicht zu sehen. Als es aber in den 90 Minuten zuvor darauf ankam, Flagge zu zeigen, avancierte ausgerechnet
der Kleinste auf dem Feld zum Größten: Christoph Vollmer, Mittelfeldregisseur des FSV Schröck, ebnete seinem Team durch zwei herrliche Treffer den Weg zum überraschenden 4:1
(1:1)-Heimsieg über Oberligaanwärter FV Biebrich 02. Es waren drei Punkte, die der FSV im Kampf um den Ligaerhalt bitter nötig hat.
"Ich weiß, dass die unglückliche Niederlage im letzten Punktspiel bei den SF/BG Marburg weh getan hat. Heute aber siegen wir hundertprozentig, weil meine Jungs eine unglaubliche Moral
haben", erklärte Schröcks Trainer Robert Backes vor dem Anpfiff. Sein Biebricher Kollege Bernhard Raab appellierte indes verzweifelt an seine erfolgsverwöhnten Schützlinge, die
Aufgabe nicht zu leicht zu nehmen, doch bereits nach sieben Minuten lagen die Gäste hinten. Christoph Vollmer tanzte am linken Strafraumeck der Biebricher auf drei Quadratmetern vier
Kontrahenten aus und schlenzte das Leder überlegt zum 1:0 ins lange Eck. Es war ein Klassetor, das bei den Hausherren Energie freisetzte und den Aufstiegsanwärter verunsicherte. Die
Landeshauptstädter sahen vor der Pause kein Land und wären mit einem Rückstand in die Kabine gegangen, hätte nicht ausgerechnet der ansonsten starke Schröcker Philipp Goebel
mit seinem kapitalen Bock "Bobby" Ramos den 1:1-Ausgleich ermöglicht (20.).
"Dann kam von uns überhaupt nichts mehr. Was wir abgeliefert haben war absolut enttäuschend", wusste Bernhard Raab. Sein Team versprühte bis auf einen Freistoß von Daniel
Flindt, den FSV-Keeper Thorben Schläfer parierte (72.), sowie einer Möglichkeit von Michel Badal (88.) keinerlei Torgefahr. Schröck fasste immer mehr Mut, kämpfte beherzt und
profitierte weiter von den Geniestreichen Christoph Vollmers. 20 Minuten vor dem Abpfiff nahm dieser das Spielgerät gekonnt mit dem rechten Innenrist an, versetzte einen Gegner per
Körpertäuschung und jagte den Ball mit dem linken Fuß zum 2:1 ins rechte Kreuzeck. "Christoph hatte heute nach vorne alle Freiheiten. Er musste nichts nach hinten tun", sah Robert
Backes das Risiko seiner offensiven Grundformation aufgegangen. Belohnt wurde in der Schlussphase auch der Schröcker Stürmer Ahmet Marankoz: Der frühere
Steinbacher ackerte permanent, wich auf die Flügel aus und beschäftigte mitunter gleich zwei Kontrahenten. Als er nach einer feinen Einzelleistung und beherztem Schuss von der
Strafraumgrenze zum 3:1 traf (76.), war die Partie entschieden. Sein zweites Tor mit dem Abpfiff zum 4:1 verdeutlichte, dass die Gastgeber an diesem Tag gegen das punktbeste Team des letzten halben
Jahres über sich hinausgewachsen waren.
Kein Wunder - wenn dann sogar der Kleinste auf dem Feld zum Größten wird.
Schröck: Schläfer - Mboe - Jüngst, Goebel - Gorski, Borawski, Vollmer, Greb (90. Falk), Schick - Marankoz, Brandenstein (85. Brenner)
Biebrich: Ademovic - Litke (78. Badal) - Beil, Odisho - Migge, Wilde, Gisinger, Flindt, Christian Lang (65. Vicentic) - Ramos, Losito
Schiedsrichter: Wahl (Laufdorf)
Tore: 1:0 Vollmer (7.), 1:1 Ramos (20.), 2:1 Vollmer (69.), 3:1 Marankoz (76.), 4:1 Marankoz (90.)
Zuschauer: 200
Gelbe Karten: Vollmer (Schröck), Losito, Christian Lang (Biebrich)
Gelb-rote Karte: Losito (Biebrich, 88.)
mittelhessen.de, 15. 04. 2007
Spielberichte vom neunundzwanzigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - SV Wehen II 2:4 (2:2) - 22. 04. 2007
Klasse Derby ohne Kunstpausen
350 Zuschauer verfolgen den 4:2-Erfolg von Tabellenführer Wehen II bei Biebrich 02
nn. WIESBADEN Der SV Wehen II marschiert in großen Schritten in Richtung Fußball-Oberliga. Das 4:2 (2:2) bei Verfolger FV Biebrich 02 bescherte an der Landesliga-Spitze einen
Zwei-Punkte-Vorsprung auf Wetzlar. Doch selbst für die 02er ist der Aufstiegszug nach der dritten Niederlage in Folge nicht abgefahren.
"Wir sind trotz allem nur zwei Punkte von Platz drei weg. Wenn wir aber dorthin wollen, müssen wir eine neue Erfolgsserie starten und die restlichen Spiele alle gewinnen", schürt Trainer
Bernhard Raab nochmals das Feuer. Holt Wehen den Titel, steigt bekanntlich auch der Zweite direkt auf und der Dritte bestreitert Aufstiegsspiele. Vor ungewohnt großer Kulisse entwickelte sich
ein Derby mit hohem Unterhaltungswert. Bobby Ramos, Biebrichs bislang in dieser Runde noch nicht vom Glück verfolgter Kapitän, sorgte mit einer Direktabnahme für den spektakulären
Auftakt. Der Spitzenreiter zeigte sich keinesfalls geschockt. Der überragende Mittelfeldspieler Ertan Ekiz verwandelte zum 1:1, nachdem die Gastgeber-Deckung mangelhaft abgewehrt hatte. Eines
Meisters würdig danach der Angriff zum 1:2, den Dominik Stroh-Engel mit der Stirn sehenswert abschloss. Kopfballstärke, das ist auch ein Attribut von David Comandatore. Der ehemalige
Wallufer nickte nach einer Ecke zum 2:2 ein (36.). Es blieb ein Match ohne Kunstpausen mit einer Biebricher Formation, in der fast alle Spieler irgendwann schon mal auf dem Halberg kickten.
Gäste-Schlussmann Christian Adam patzte, ohne dass Roland Gisinger, einer aus der Garde früherer Wehener, daraus Kapital schlug (39.). Eine Rettungstat von Sargon Odisho auf der Biebricher
Torlinie beendete die erste Hälfte.
In Halbzeit zwei die nahtlose Fortsetzung des Fußball-Festivals: Per Freistoß verpasste Daniel Flindt das 3:2. Augenblicke später nahm Daniel Damm auf der anderen Seite ebenfalls
per Freistoß Maß, traf zum 2:3 in den Winkel. Michel Badal schnupperte postwendend am Ausgleich, bevor der agile Alexander Karapetian für Wehen den Sack mit dem 4:2 zuschnürte -
02-Schlussmann Denis Ademovic hatte einen Ekiz-Schuss abprallen lassen. Flindts Freistoßhammer an die Lattenunterkante geriet zum bedeutungslosen Schlusspunkt. "Spielerisch hatten wir in diesem
tollen Derby sicherlich Vorteile", zog Wehens Betreuer Günther Schäfer Bilanz. Klar ist bei Biebrich, dass Jens Ruthard nach Rundenende zu Kastel 06 wechselt.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge (75. Wilde), Beil, Comandatore, Litke, S. Odisho, Gisinger, D. Flindt, Ramos, Badal, C. Lang (69. Losito)
SV Wehen II: Adam; Paul, Schmick (69. C. Maus), Ekiz, Karapetian (84. Freund), Damm, Stroh-Engel (66. A. Anicic), Rivera Cerezo, Caruso, Calamita, Azaouagh
Tore: 1:0 Ramos (7.), 1:1 Ekiz (17.), 1:2 Stroh-Engel (20.), 2:2 Comandatore (36.), 2:3 Damm (52.), 2:4 Karapetian (72.)
SR: Vilsmaier (Arheilgen)
Zuschauer: 350
WT, 23. 04. 2007
Spielberichte vom dreißigsten Spieltag
TSV Eintracht 1920 Stadtallendorf - FV Biebrich 02 0:4 (0:2) - 28. 04. 2007
02 wieder auf Aufstiegskurs
Biebrich spendiert Kiste Bier als Prämie für die Schützenhilfe des SVW
fh. STADTALLENDORF Der FV Biebrich 02 darf sich im Aufstiegsrennen der Fußball-Landesliga wieder berechtigte Hoffnungen machen. Nach drei Niederlagen in Serie überzeugten die 02er beim
4:0 (2:0) bei Eintracht Stadtallendorf auf ganzer Linie und durften sich zudem über die Schützenhilfe des SVW gegen die Konkurrenz aus Wetzlar freuen. Biebrich-Betreuer Ali Gür
informierte sich zur Halbzeitpause telefonisch über die Wiesbadener Führung im Stadion an der Berliner Straße, eine Kiste Bier soll in ersten Gesprächen mit SVW-Abteilungschef
Franz Scheidgen als Prämie für die Hilfestellung ausgehandelt worden sein.
Nachdem in der Partie gegen den Meisterschaftsfavoriten SV Wehen II bereits erste Aufwärtstendenzen bei den Biebrichern erkennbar waren, zeigte die Elf von der Dyckerhoff-Anlage in
Stadtallendorf laut Trainer Bernhard Raab "ein absolut perfekt geführtes Auswärtsspiel." Hinten stand seine Elf kompakt und ließ den Gegner nie ins Spiel kommen, über die
Flügel sorgte sie immer wieder für Überraschungsmomente. So dominierte Biebrich die Partie bei den Oberhessen, immerhin ein Team aus dem gefestigten Tabellen-Mittelfeld. Neben der
unüberwindbaren Biebricher Defensivabteilung erntete besonders der emsige Roland Gisinger gute Kritiken.
"Heute war vollkommen klar: Entweder wir scheiden im Kampf um Platz drei aus, oder wir zeigen ein Spiel, das uns zur Hoffnung auf eine positive neue Serie berechtigt", sagte Raab. Die starke
Auswärtsleistung veranlasst in der Tat zur Hoffnung auf einen erfolgreichen Biebricher Schlussspurt. Das Ziel für die 02er lautet nach wie vor Platz drei zum Saisonende. Dieser würde
bekanntlich zur Teilnahme an den Entscheidungsspielen um den Einzug in die Oberliga berechtigen.
Bereits nach zwei Minuten ging das Raab-Team durch ein durch Sargon Odisho erzwungenes Eigentor in Führung, ein Freistoß von Routinier Roland Gisinger unterstrich neun Minuten
später die Biebricher Ambitionen. Anfang der zweiten Spielhälfte sorgte ein Doppelschlag von Kapitän Bobby Ramos und Dennis Losito dann für die Entscheidung.
"Stadtallendorf hatte eine halbe Chance in 90 Minuten", registrierte Bernhard Raab zufrieden. Für den Coach steht fest: "So lange die theoretische Chance für uns da ist, werden wir
weiterkämpfen. Ich traue uns alles zu. Jetzt warten wir ab, was passiert."
FV Biebrich 02: Ademovic; Wilde, Beil, Comandatore, Litke, Gisinger, S. Odisho, D. Losito (60. Laufer), Ramos (74. Rebic), Badal (74. Vicentic), C. Lang
Tore: 0:1 Eigentor Klein (2.), 0:2 Gisinger (11.), 0:3 Ramos (55.), 0:4 Losito (58.)
SR: Hallstein (Darmstadt)
Zuschauer: 130
WT, 30. 04. 2007
Eine schwache Stadtallendorfer Eintracht ermöglicht den Gästen aus Biebrich einen ungefährdeten 4:0-Sieg.
Von Gianfranco Fain
Die Sonne strahlte über dem Herrenwaldstadion, wo zwei Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel der Landesliga aufeinander trafen, für die es um nichts mehr geht. Gute Voraussetzungen
für ein schönes Spiel und die Erfüllung der Forderung von Trainer Rainer Bremer, seine Mannschaft solle Charakter zeigen, um sich bei den rund 120 Zuschauern „für die
gefühlte Niederlage gegen Schröck" zu entschuldigen.
Doch weder der FV Biebrich, noch die Stadtallendorfer Eintracht halten sich an die Forderung des scheidenden Trainers. „Das frühe Tor warf unser Konzept über den Haufen",
erklärt Bremer den Einstieg in die 0:4-Niederlage. Bereits in der ersten Minute erzielt Sargoz Odisho nach einem Freistoß von der rechten Strafraumseite das 1:0 für die
Gäste.
Weitere Chancen folgen, weil die Gastgeber dafür sorgen, dass die Biebricher Freistöße in der Nähe des 16er bekommen. Dass vierte Foul ermöglicht Roland Gisinger in der
11. Minute vom linken Strafraumeck aus, einen Freistoß direkt zum 2:0 zu verwandeln. Biebrich spielt so, wie es sich die Eintracht vorgenommen hatte: Kompakt in der Defensive und die Räume
im Mittelfeld verengend und schnelle Vorstöße fahren.
Der Eintracht fällt es schwer, ein Spiel zu entwickeln, macht es den Biebrichern aber auch leicht: viele leichte Ballverluste, Stockfehler bei der Ballannahme, Pässe ins Nichts oder ins
Aus oder ein Eckball, der direkt ins Toraus geht. Biebrich offenbart sich auch nicht als Königsmannschaft des Spielaufbaus, doch während immerhin Michael Badal kurz vor der Halbzeit noch
zwei Mal Gleim prüft, lautet die Bilanz der Stadtallendorfer zur Halbzeit: Null Torchancen.
Nach der Pause versuchen die Stadtallendorfer die Gäste unter Druck zu setzen, und kommen in der 53. Minute zur ersten und auch letzten Torchance. Ein Schüsschen von Davis wird derart
abgefälscht, dass Biebrichs Keeper Adenovic den Ball gerade noch über die Latte lenkt. Zwei Minuten später besiegelt ein Konter-Doppelpack nach Ballverlusten im Mittelfeld die
Partie.
Roberto Manuel Ramos und Dennis Michele Losito lassen Gleim keine Chance. Mit Paraden in der 61., 66. und 67. Minute hält Gleim die Niederlage noch in Grenzen. Eine Resultatsverbesserung
verpassen sowohl Mario Ellerich als auch Manuel Schäfer, der in der 88. Minute einen Freistoß aus 20 Metern in die Arme von Adenovic befördert.
„Eine Reaktion der Mannschaft konnte ich nicht erkennen", sagt der frustrierte Rainer Bremer. Seit der zweiten Halbzeit gegen Schröck spiele sein Team zwei Klassen schlechter.
„Dabei müsste das Team gefrustet sein und gegenhalten, aber wenn wir das nicht tun, dann ist etwas faul", erkennt Bremer.
Oberhessische Presse, 29. 04. 2007
Eintracht stolpert über die Wiese
Von Hermann Maaß
"Es ist eine unverschämte Frechheit, 90 Minuten lang derart über die Wiese zu stolpern, wie wir das getan haben. Was unsere Mannschaft heute wieder geboten hat, war mit Mühe und Not
allerhöchstens A-Liga-Niveau", fasste Kai-Rolf Seipel, Fußball-Abteilungsleiter des TSV Eintracht Stadtallendorf, treffend die gestrige 0:4 (0:2)-Landesliga-Heimpleite seines Klubs gegen
den FV Biebrich in Worte. Die Eintracht erwies sich als idealer Aufbaugegner für die im Aufstiegskampf zuletzt so gebeutelten Biebricher.
55 Minuten waren absolviert, als der einmal mehr enttäuschende Manuel Schäfer mit der ersten und einzigen Stadtallendorfer Möglichkeit Gästetorsteher Deniz Ademovic vor
Probleme stellte. Davor und danach herrschte bei der Eintracht eine erschreckende Mischung aus fehlender Kreativität, Lustlosigkeit und vor allem Desinteresse.
Letzteres deshalb, weil Stadtallendorfs Trainer Reiner Bremer ausdrücklich vor den gefährlichen Standardsituationen der Biebricher gewarnt hatte. Niemand wollte ihm zuhören, weshalb
Sargon Odisho bereits nach exakt 48 Sekunden per Kopf nach einem Freistoß durch den überragenden Roland Gisinger völlig unbewacht das 0:1 besorgte.
"Aufbäumen vermisst"
Bremer konnte einem Leid tun. Seine Mannschaft warf die taktische Vorgabe, mit Kontern gegen die zuletzt drei Pleiten in Serie kassierenden Biebricher zum Erfolg zu kommen, mit allen Kräften
über den Haufen.
Als Roland Gisinger mit einem fulminanten Freistoß aus 30 Metern das 0:2 gelang, war die Partie bereits gelaufen. "Ich habe jegliches Aufbäumen vermisst", stellte der traurige Reiner
Bremer fest, der als künftiger sportlicher Leiter derzeit versucht, das Gros jener Leute zu halten, die ihn in der laufenden Runde so bitter im Stich lassen. Wer es nicht mit den
Stadtallendorfern hielt, hatte immerhin seine helle Freude an den Gästen.
Diese kombinierten wie aus einem Guss, wagten Tempo-dribblings, kernige Schüsse und zum Teil herrliche Ballstafetten. "Ein Genuss!", schnalzte FVB-Coach Bernhard Raab nach der Lehrstunde
seiner Elf für Stadtallendorf mit der Zuge. Als Dennis Losito sich auf der rechten Außenbahn gegen drei Eintrachtler durchsetzte und "Bobby" Ramos die Flanke Lositos volley zum 0:3 ins Tor
der Gastgeber drosch (56.), klatschte selbst die einheimische Anhängerschaft Beifall. Wie man nach einem Anstoß mit elf Akteuren in der eigenen Hälfte nur Sekunden später ein
Kontertor kassieren kann, demonstrierte Stadtallendorf danach. Dennis Losito bedankte sich mit dem 0:4-Endstand. "So verlieren wir bis zum Rundenende alle vier Spiele", war Kai-Rolf Seipel samt der
Minuskulisse von 130 Anhängern restlos bedient.
Stadtallendorf: Gleim - Weber - Klein, Pausch - Sohn, Alexander Schäfer (70. Jarkow), Manuel Schäfer, Schudi (44. Ellerich), Yildiran (75. Müller) - Petersohn, Davis.
Biebrich: Ademovic - Litke - Odisho, Beil - Wilde, Comandatore, Gisinger, Christian Lang, Losito (60. Laufer) - Ramos (76. Vicentic), Badal (76. Rebic).
Schiedsrichter: Hallstein (Eberstadt)
Tore: 0:1 Odisho (1.), 0:2 Gisinger (11.), 0:3 Ramos (56.), 0:4 Losito (57.)
Zuschauer: 130
Gelbe Karten: Weber (Stadtallendorf), Wilde, Ramos (Biebrich)
Marburger Neue Zeitung, 29. 04. 2007
Spielberichte vom einunddreißigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - FC Germania 06 Schwanheim 2:0 (1:0) - 05. 05. 2007
Erfolgreiches Gewürge
Biebrich müht sich zum 2:0 über Schwanheim
nn. BIEBRICH Pflichtübung erfüllt und auf Rang drei gesprungen. Mit dem mühevollen 2:0 (1:0) über Schlusslicht Germania Schwanheim haben die Landesliga-Fußballer des FV
Biebrich 02 das Tor zur Oberliga ein Stück weiter aufgestoßen. Verteidigen sie diesen Platz bis zum Schluss, kommt es zu Aufstiegsspielen gegen die Teilnehmer der Staffeln Süd und
Nord. Gelänge noch der Sprung auf Position zwei, wäre der Direkteinzug in Hessens Obergeschoss perfekt.
Oberliga-Format war gegen das befreit aufspielende MTK-Ensemble allerdings nur bei den beiden Toren erkennbar. Michel Badal legte per Kopf vor und der aufgerückte Abwehrspieler Frank Wilde
vollendete mit der Stiefelspitze (33.). Ein Treffer, der keineswegs Beruhigung brachte. "Das war insgesamt ein ziemliches Gewürge", befand Trainer Bernhard Raab.
Ohne Mittelfeldspieler Ümit Yildiz (anhaltende Rückenprobleme) fehlten zündende Ideen. Erst ein Geistesblitz in der Nachspielzeit brachte die Entscheidung. Oldie Roland Gisinger
legte für Bobby Ramos auf, der in der Mitte einschob. "Wir hätten mehr für unser Torverhältnis tun können", kritisierte Horst Klee. Der Vereinschef sieht den Auftritt beim
Vierten FC Eddersheim am 19. Mai als Endspiel um Rang drei an. Drei Tage zuvor treffen die 02er auf der Sportanlage Rheinhöhe im Wiesbadener Kreispokalfinale auf Bezirksligist SC Klarenthal.
Zugesagt für die nächste Runde haben derweil Daniel Flindt, David Comandatore, Michel Badal, Dimi Litke, Robert Beil, Sargon Odisho, Kurt Migge, Christian Lang, Bobby Ramos und Daniel
Otto.
FV Biebrich 02: Ademovic; Wilde, Beil, Comandatore (57. Migge), Litke, S. Odisho, Gisinger, Losito (72. Laufer), Ramos, Badal (46. D. Flindt), C. Lang
Tore: 1:0 Wilde (33.), 2:0 Ramos (90.+1)
SR: Stübing (Gelnhausen)
Zu.: 120
Gelb-Rot: Rreshka (86.), Alihajdani (90./beide Schwanheim)
WT, 07. 05. 2007
Biebrich tat sich lange Zeit sehr schwer, ein Mittel gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Gäste zu finden. Einzig Wilde traf einmal ins Schwarze (33.). Nach zwei Gelb-Roten Karten für
die Schwanheimer Rreshka (88.) und Ayadi (90.) erhöhte Ramos noch auf 2:0 (90.+1).
FR, 07. 05. 2007
Spielberichte vom zweiunddreißigsten Spieltag
Viktoria 07 Kelsterbach - FV Biebrich 02 - 13. 05. 2007
Biebrich für Eddersheim gerüstet
nn. KELSTERBACH Im packenden Finale um die weiteren Plätze hinter Landesliga-Champion SV Wehen II präsentiert sich der Tabellendritte FV Biebrich 02 in Aufstiegsform. Bei Viktoria
Kelsterbach sprang ein glatter 5:2 (4:0)-Erfolg heraus. Damit hat sich das Team von Trainer Bernhard Raab bis auf drei Zähler an den von Eintracht Wetzlar besetzten zweiten Aufstiegsrang
herangepirscht, sich zudem bestens für den Samstag-Auftritt beim Vierten FC Eddersheim eingestimmt. "Wetzlarer Ausrutscher sind aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich. Für uns gilt es,
Platz drei zu sichern", wäre Raab froh, wenn die Option auf die Aufstiegsspiele greifen würde.
Spielausschuss-Chef Thomas Utikal versah die erste Halbzeit in Kelsterbach mit dem Prädikat "perfekt". In der Tat kickten die 02er ebenso zielstrebig wie spielstark. Das Kopfballtor von Frank
Wilde mit dem Pausenpfiff geriet zum i-Tüpfelchen. Das Nachlassen nach der Halbzeit war mit Blick auf Eddersheim verzeihbar. Kurt Migge als Bewacher von Goalgetter Arslan, der im Mittelfeld
aufgebotene zweite Routinier Frank Wilde und vor allem der schussgewaltige Daniel Flindt ragten bei Biebrich heraus.
Nebenbei: DFB-Stützpunktcoach Uwe Meckbach übernimmt nächste Runde die A-Junioren der 02er, Tobias Laufer bekanntlich die zweite Mannschaft.
FV Biebrich 02: Ademovic; Litke, S. Odisho, Migge, Wilde, Comandatore, D. Flindt, Gisinger (68. Laufer), Losito (82. Ruthard), Ramos (59. Badal), C. Lang
Tore: 0:1 Losito (17.), 0:2, 0:3 Flindt (23./42.), 0:4 Wilde (45.), 1:4 Machado (48.), 2:4 Klein (75.), 2:5 Badal (85.)
SR: Putz (Langen)
Zuschauer: 200
WT, 14. 05. 2007
Spielberichte vom dreiunddreißigsten Spieltag
FC 1931 Eddersheim - FV Biebrich 02 2:1 (2:0) - 20. 05. 2007
Biebricher halten Druck nicht stand
fh. EDDERSHEIM Verrückte Szenen nach dem Abpfiff der Fußball-Landesligapartie FC Eddersheim - FV Biebrich 02: Auswechselspieler und Betreuer stürmen den Platz und feiern, als ob
soeben sie und nicht der VfB Stuttgart die Deutsche Meisterschaft geholt hätten. Trainer Markus Enders bekommt umgehend eine Wasserdusche verabreicht. Die Biebricher hingegen schleichen wie
geprügelte Hunde vom Feld. Sie sind eher mit den Schalkern zu vergleichen, weniger aufgrund der blauen Spielkleidung als wegen des Eindrucks, den Erwartungen nicht standgehalten zu haben.
"Die Mannschaft war heute nervlich einfach nicht zu mehr in der Lage", analysierte Biebrichs Vorsitzender Horst Klee die Partie. "Es ist ärgerlich, wenn man so nah dran ist und es reicht dann
nicht", so Klee über das erhoffte Biebricher Mitspracherecht im Aufstiegsrennen. Die Lage hat sich für die Blauen durch die Niederlage in Eddersheim verschlechtert: Eintracht Wetzlar steht
nach dem 2:1 gegen Waldgirmes II als zweiter Aufsteiger fest. Eddersheim überholte die Nullzweier und steht nun einen Spieltag vor Saisonende auf dem dritten Rang, der zur Teilnahme an den
Aufstiegsspielen berechtigt.
"Wir haben heute 70 Minuten lang keinen Fußball gespielt", fasste Trainer Bernhard Raab das Spiel treffend zusammen. Vom Druck sei seine Elf jedoch nicht gelähmt gewesen. "Das ist doch
positiver Druck", ist Raab überzeugt. Christian Lang, Vorlagengeber zum 1:2, wollte seinen Frust nicht verbergen: "Mich ärgert das richtig", gestand er. Nun könnte ausgerechnet der SV
Wiesbaden am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Eddersheim den Biebrichern, die am Mittwoch (19 Uhr) im Kreispokalfinale auf den SC Klarenthal treffen, wieder zum dritten Platz verhelfen. "Dann
kriegen sie von mir persönlich den einen oder anderen Kasten Bier", verspricht Lang.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Litke, S. Odisho (65. Laufer), Ramos, Comandatore, D. Flindt (89. Vicentic), Gisinger, C. Lang, Badal (60. Otto), Losito
Tore: 1:0 (20.) Csintalan, 2:0 (32.) Doepfer, 2:1 (72.) Losito
Schiedsrichter: Grieben (Rumpenheim)
Zuschauer: 400
WT, 21. 05. 2007
Aktueller Spielbericht:
Spielberichte vom vierunddreißigsten Spieltag
FV Biebrich 02 - SV 1919 Zeilsheim 1:0 (1:0) - 26. 05. 2007
Torschütze Ramos nach Wörsdorf
nn. BIEBRICH Aus der Traum vom Oberliga-Aufstieg. Das 1:0 (1:0) über den SV Zeilsheim reichte den Fußballern des FV Biebrich 02 angesichts des Eddersheimer Erfolgs im Stadion nicht zur
Rückkehr auf Landesliga-Rang drei. Inklusive der Niederlage im Kreispokalfinale gegen Klarenthal ein sportlich dürftiger Saison-Ausklang.
Klubchef Horst Klee filterte dennoch positive Aspekte: "Der vierte Platz der Landesliga-Mannschaft ist als sensationell einzustufen. Dazu kommt das gute Abschneiden unseres A-Liga-Teams." Im
nächsten Spieljahr, das der Qualifikation zur Oberliga dient, peilen die 02er erneut einen Spitzenplatz an. Ohne Fehlstart-Hypothek, wie in dieser Runde geschehen, ist ihnen das mit nunmehr
eingespielter Formation durchaus zuzutrauen.
Gegen Zeilsheim hatten auf der Tribüne frühere Größen der Hessenliga-Aufstiegself des Jahres 1957 Platz genommen. Willi Peuckmann, Fritz Gebauer, Hans Kopp, Christian
Müller und Rudi Kummer erlebten, wie Bobby Ramos den Ball annahm, den Turbo einschaltete und das einzige Tor der Partie fabrizierte (18.). Eine in dieser Saison seltene Einlage des von Trainer
Bernhard Raab nur sporadisch berücksichtigten Kapitäns, der sich nun zur TSG Wörsdorf verändert. Jens Ruthard und Dennis Lang werden künftig für
Bezirks-Oberliga-Aufsteiger FVgg. Kastel 06 kicken.
Im Gegensatz zu Stammtorhüter Denis Ademovic, der für ein weiteres Jahr in Biebrich zugesagt hat. Auch der zweite Keeper Daniel Knapschinski trägt unverändert das 02-Trikot.
Klee wäre es lieb, wenn zudem Roland Gisinger und Frank Wilde verfügbar blieben. Die beiden beruflich beanspruchten Ex-Wehener seien für die Stabilität innerhalb des ansonsten
überwiegend mit jungen Spielern bestückten Kaders wichtig. Bei beiden gilt es jetzt auszuloten, ob Trainingspensum und Job in Einklang zu bringen sind.
FV Biebrich 02: Ademovic; Migge, Wilde Comandatore, Litke (37. Otto), S. Odisho, Gisinger, Ramos, D. Flindt (46. Badal), Losito, Laufer
Tor: 1:0 Ramos (18.)
Schiedsrichter: Pfeiffer (Frankfurt)
Zuschauer: 150
WT, 29. 05. 2007
|